Das ändert sich mit der neuen EU-Verpackungsverordnung
188,7 Kilogramm Verpackungsmüll – so viel Abfall hat jede Einwohnerin und jeder Einwohner durchschnittlich im Jahr 2021 in der EU erzeugt. In Deutschland waren es mit rund 237 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf sogar noch mehr. Das jüngste Ergebnis der EU-Statistikbehörde Eurostat ist wirklich erschreckend und zeigt einmal mehr, dass sich in puncto Kreislaufwirtschaft dringend etwas bewegen muss. Abhilfe soll jetzt eine neue EU-Verpackungsverordnung schaffen. Wir erklären, was es damit genau auf sich hat.
Der Green Deal
Kaum ein Einkauf im Supermarkt, in der Drogerie oder auch im Pflanzenhandel endet nicht damit, dass wir zu Hause nicht unzählige Verpackungen wieder in den Müll werfen müssen. Das ist nicht nur eine große Ressourcenverschwendung, sondern verschmutzt bei unsachgemäßer Entsorgung auch noch die Umwelt. Damit muss dringend Schluss sein! Schließlich hat es sich die Europäische Union im Rahmen des Green Deals zum Ziel gesetzt, Europa bis 2050 zum klimaneutralen Kontinent zu machen. Das bedeutet, dass etwa bereits bis 2030 die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken müssen.
Um das zu erreichen, sieht der Green Deal im Rahmen eines Aktionsplans vor, die Kreislaufwirtschaft zur Norm zu machen. Seit einigen Jahren wird entsprechend intensiv über die Frage diskutiert, wie es uns künftig gelingen kann, die Menge des entstehenden Verpackungsmülls in der EU drastisch zu reduzieren. Ende November 2022 hat die EU-Kommission dazu erstmals einen Vorschlag für eine neue EU-weite Vorschrift für Verpackungen präsentiert. Diese Regelung soll die bisherige EU-Verpackungsrichtlinie ablösen und so vor allem dafür sorgen, dass es in der gesamten EU einheitliche Regelungen zum Umgang mit Verpackungen gibt.
Verabschiedung der Packaging and Packaging Waste Regulation
Seitdem wurde viel über die neue Verordnung diskutiert; seit Frühjahr dieses Jahres gibt es jedoch einen Durchbruch. Denn Ende April 2024 hat das Europäische Parlament die sogenannte Packaging und Packaging Waste Regulation (kurz: PPWR) verabschiedet. Die Verpackungsverordnung zielt darauf ab, die Menge des Verpackungsabfalls generell zu reduzieren und gleichzeitig die Wiederwendung und das Recycling zu fördern. Konkret sollen bis 2030 beispielsweise alle Verpackungen auf dem europäischen Markt recyclebar sein.
Das bedeutet: Überall dort, wo es möglich ist, soll die Wiederverwendung von Materialien durch Mehrweg- bzw. Pfandsysteme eingeführt werden. Und für die Verpackungen, die übrig bleiben, gibt es strengere Regelungen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft müssen deren Inhaltsstoffe nämlich umweltfreundlicher und vor allem leichter abbaubar sein. Zuletzt ist jeder Hersteller verpflichtet, sich registrieren zu lassen und (durch Bevollmächtigte) zu garantieren, dass die Ware den neuen Anforderungen der EU entspricht. Darüber hinaus soll eine EU-weite Kennzeichnungspflicht für mehr Transparenz in Bezug auf eine nachhaltige Verpackungswirtschaft sorgen.
Maximierung der Müllvermeidung in der grünen Branche! Das ist das ambitionierte Ziel der Euro Plant Tray eG.
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Mehr Nachhaltigkeit für die grüne Branche
Die Maßnahmen haben branchenübergreifend erhebliche Auswirkungen und stoßen eine dringend benötigte Transformation an. Entsprechend positiv blickt auch das Team der Euro Plant Tray eG (EPT) auf die neue EU-Verpackungsverordnung. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Einsatz von Einwegplastik in der Transport- und Handelsphase von Pflanzen radikal zu reduzieren. Gegründet wurde EPT Mitte 2022 durch insgesamt acht Unternehmen; inzwischen haben sich europaweit über 20 weitere angeschlossen.
Zusammen vertreten sie sämtliche Aspekte der grünen Lieferkette – von gärtnerischen Produktionen über den Pflanzengroßhandel bis hin zu Handelsplattformen und Baumärkte – und haben in den vergangenen zwei Jahren einen Pflanzen-Mehrwegtray entwickelt. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Mehrwegschale für Blumen und Pflanzen.
Einer Studie des Fraunhofer-Instituts CCPE zufolge lässt sich bereits durch die zehnmalige Nutzung von Mehrweg-Paletten eine CO2-Einsparung von 30 Prozent erreichen. Das Potenzial für eine nachhaltigere Agrar- und Ernährungsbranche ist also riesig – vor allem, wenn man bedenkt, dass eine solche Mehrweglösung mit Inkrafttreten der neuen EU-Verpackungsverordnung ohnehin zum geltenden Maßstab wird. Die Finalisierung der PPWR wird nun im Herbst dieses Jahres erwartet. Ist das der Fall, wird die Verordnung ab Mitte 2026 wirksam.
Mehr Informationen zu Euro Plant Tray und dem bevorstehenden Crowdinvesting folgen demnächst im WIWIN-Magazin.
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