Neue Energielabel A bis G schaffen mehr Transparenz
Am 21. März 2017 gaben EU-Kommission und EU-Rat bekannt, dass man sich auf eine neue Regelung bezüglich der Kennzeichnung energiesparender Haushaltsgeräte geeinigt hat.
Die zukünftigen Energieklassen sollen von A bis G und nicht wie bisher von A+++ bis D reichen. Damit wollen die EU-Institutionen den Verbraucherschutz durch mehr Transparenz bei der Kennzeichnung stärken.
Energielabel seit den 90er Jahren
Mitte der 90er Jahre verpflichtete die EU erstmals die Industrie, den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Geschirrspülmaschinen oder Fernsehern zu kennzeichnen.
Die Einteilung erfolgte in den Klassen A bis G, bei denen A die beste und G die schlechteste Wertung darstellte. Durch technologischen Fortschritt und neuere energieeffizientere Geräte wurden immer mehr Geräte mit einem guten Rating belegt.
2003 wurde die Skala daher um die Klassen A+ und A++ erweitert, um eine klarere Zuordnung zu gewährleisten. 2009 folgte die Klasse A+++.
Verbraucher- und Umweltschützer kritisierten die Ausweitung um die Plus-Klassen: 2008 wurden bereits über 90 Prozent der Kühlschränke mit einem A-Label oder besser gekennzeichnet. Zwar waren die Unterschiede zwischen den A-Klassen immens, doch eine transparente Beurteilung des Energieverbrauches der Geräte durch den Verbraucher kaum mehr möglich.
Neue Regelungen passen sich dem technischen Fortschritt an
Seit langem wurde daher eine adäquatere Lösung gefordert, die größere Transparenz schafft und die Anpassung an technische Neuerungen möglich macht.
Am 21. März 2017 kam es zu einer entsprechenden Einigung zwischen Unterhändlern des EU-Parlaments und der EU-Staaten: Die Einigung sieht die Rückkehr zur ursprünglichen Einteilungsform der Klassen A bis G vor.
Mit der neuen Regelung soll Verbrauchern die Wahl des Produkts wieder leichter gemacht werden. Zusätzlich sollen die Produkte in einer Datenbank registriert werden, in welcher der jeweilige Verbrauch erfasst wird. Das soll die Verbraucher in ihrer Entscheidung zusätzlich unterstützen.
Label sind wichtiges Kaufkriterium und tragen zum Verbraucherschutz bei
Da laut einer Umfrage 85 Prozent der Europäer beim Kauf von Haushaltsgeräten auf die Labels achtet, verspricht sich die EU-Kommission von dieser Änderung eine erhebliche Energieersparnis, die der Höhe des jährlichen Verbrauchs von Italien und dem Baltikum entspräche.
Bis die neuen Labels auf den Geräten erscheinen, wird es allerdings noch etwa zwei Jahre dauern. Nach formaler Billigung durch EU-Parlament und Mitgliedsstaaten benötigt es 15 Monate bis zum Inkrafttreten der Entscheidung und ein weiteres Jahr, bis die Labels auf den Produkten in den Läden zu finden sein werden.