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Green Bonds: Der Trend zu nachhaltigen Anleihen wächst

Green Bonds sind grüne bzw. nachhaltige Anleihen, die es sowohl für Institutionelle als auch für Privatanleger gibt. Wie bei anderen Anleihen auch leihen sich die Herausgeber (Emittenten) Kapital und zahlen für die Laufzeit einen festgelegten Zinssatz. Bei Green Bonds gibt es die Besonderheit, dass das Geld in nachhaltige und klimafreundliche Projekte fließt, zum Beispiel in die Förderung von Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen oder in den Bau energieeffizienter Gebäude. Emittenten von Green Bonds gibt es in allen Bereichen: Von Förderbanken und Geschäftsbanken über Unternehmen bis hin zu Staaten.

Green-Bond-Markt im Aufschwung

Green Bonds sind eine wachsende Anlageklasse für Investoren auf der ganzen Welt. In den Jahren 2007 und 2008 emittierten die Europäische Investmentbank und die Weltbank die ersten Green Bonds. Im vergangenen Jahr lag das Volumen neu ausgegebener Papiere dieser Art bei 155 Milliarden US-Dollar (USD). Die Non-Profit-Organisation Climate Bond Initiative rechnet in diesem Jahr mit frischen Green Bonds im Wert von mehr als 134 Milliarden USD – die Ratinggesellschaft Moody‘s geht sogar von knapp 200 Milliarden USD.

Green-Bonds-Fonds: Alternative für Privatanleger

Der Green Bonds-Markt konzentriert sich aufgrund der hohen Mindest-Investition von in der Regel um die 100.000 Euro eher auf institutionelle Anleger. Doch Privatanleger sind nicht auf das direkte Investment in grüne Anleihen angewiesen. Eine Alternative sind Green-Bonds-Fonds. Hier sind die Anleihen mehrerer Emittenten gebündelt, wodurch das Risiko gestreut wird. Zudem ist die Einstiegsschwelle für private Investoren niedriger: In der Regel können Anleger schon ab ein paar hundert Euro einsteigen. Laut Einschätzung des Fachmagazins ECOreporter bieten grüne Anleihen den Investoren das gleiche Risiko-Ertrags-Verhältnis wie andere Anleihen desselben Emittenten, wobei die Rendite meist gering ist.

Der Unterschied zwischen Green Bonds und Nachhaltigkeitsanleihen

Während Green Bonds ausschließlich klimafreundliche Projekte unterstützen, basieren die Geschäftspraktiken von Emittenten nachhaltiger Anleihen auch auf ethischen oder ökologischen Grundlagen. Eine Anleihe kann dann auch als nachhaltig gelten, wenn das dahinterstehende Unternehmen beispielsweise darauf verzichtet, mit der Rüstungsindustrie oder anderen ethisch oder ökologisch zweifelhaften Branchen zusammenzuarbeiten. Die Anleihenerlöse fließen allerdings nicht zwangsweise ausschließlich in umweltfreundliche Projekte.

GBP – Green Bond Principles

Die Definition von Green Bonds ist nicht gesetzlich geregelt. Private Initiativen haben aber Qualitätsstandards etabliert, um eine hohe Markttransparenz sicherzustellen und das Vertrauen in Green Bonds zu stärken. Den größten Einfluss haben hier die Green Bond Principles (GBP), die zuletzt im Juni 2017 weiterentwickelt wurden. Dabei handelt es sich um einen Standard, nach dem sich die Herausgeber von grünen Anleihen freiwillig richten können. Die GBP geben Empfehlungen für die Verwendung von Erlösen vor, welche wiederum in Projektkategorien unterteilt werden. Investitionen sollen demnach in „erneuerbare Energien“, „energieeffiziente Gebäude“, in den „sauberen Transport“ oder auch in die „Anpassung an den Klimawandel“ erfolgen. Kritiker bemängeln hier vor allem, dass die Empfehlungen schwammig formuliert und wenig konkret sind.

Petra Wehlert, Abteilungsdirektorin und Spezialistin für Green Bonds bei der KfW, der größten Emittentin von grünen Anleihen in Deutschland, sagt im Handelsblatt, dass die KfW ihre Förderprogramme zwar auch mit herkömmlichen Anleihen finanzieren könnte. „Der Grund für die Entscheidung zugunsten von Green Bonds ist, dass man das Thema Nachhaltigkeit über sie im Kapitalmarkt stärker transportieren kann“, erläutert Wehlert.

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Quellen:

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