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Outdoor-Tipps: Wie verhalte ich mich richtig in der Natur?

Die Temperaturen steigen, die Ferienzeit naht: Viele Rad- und Wanderfreunde zieht es jetzt wieder in die Natur. Wald und Berge locken mit frischer Luft, Ruhe und Nähe zur Tier- und Pflanzenwelt. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich, denn fast jedes Naturziel ist inzwischen gut zugänglich: Geländer schützen Anfänger vor dem Absturz während der Bergwanderung, befestigte Pfade führen durch Hochmoore, Radwege durch das Naturschutzgebiet.

Ein Tag im Wald verspricht Bewegung und Erholung und klingt zudem nach einer wunderbar nachhaltigen Aktivität. Leider sieht das in der Realität oft anders aus. Ob aus Unwissenheit oder schlicht Gedankenlosigkeit – die Fußabdrücke, die Menschen in der Natur hinterlassen, können schwerwiegende Folgen haben.

Bei allen Outdoor-Aktivitäten sollte der Respekt gegenüber der Natur deshalb an erster Stelle stehen. Damit unsere Wanderlust nicht für die Natur zum Frust wird, gibt es einige Grundregeln zu beachten.

„Leave no trace“

Es scheint selbstverständlich – und dennoch sind die Hinterlassenschaften von Outdoorfans noch immer das größte Problem für die Natur. Ein einziger Zigarettenstummel kann unter Umständen 50 Liter Grundwasser verseuchen, das Kaugummi oder ein vergessenes Taschentuch bleiben bis zu fünf Jahren an Ort und Stelle. Auch organische Abfälle, wie zum Beispiel Bananen- und Orangenschalen, sind nur scheinbar unschädlich: „Verrottet ja eh“, denken viele. Doch zum einen sind gerade tropische Früchte oft stark mit Pestiziden behandelt, zum anderen gehören sie generell nicht in unsere heimische Natur. Am besten immer einen Beutel mitnehmen, um benutzte Behälter und unvermeidlichen Müll wieder mitzunehmen, ohne den eigenen Rucksack schmutzig zu machen.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Erwiesenermaßen sinkt die Hemmschwelle mit jedem Stückchen Abfall, das bereits am Boden liegt. In der Natur gilt daher wie so oft im Leben: Stets eigenverantwortlich handeln und die eigene Vorbildfunktion nicht unterschätzen. Ein kleines, vom Vorgänger hinterlassenes Teil aufzuheben und wegzuwerfen, kann ungeahnt positive Folgen haben.

Sensible Schutzzonen respektieren

Die Natur braucht Zonen, in denen sie sich vom Einfluss des Menschen erholen kann. Um das natürliche Gleichgewicht nicht zu gefährden, ist es wichtig, auf gekennzeichneten Wegen zu bleiben. Das gilt vor allem auch für Hunde: Diese sollten in der Natur ausnahmslos an der Leine geführt werden – auch, wenn es schwerfällt.

Bitte Abstand halten

Wildtiere zu beobachten ist für die meisten ein Highlight bei Outdoor-Aktivitäten. Dabei ist es wichtig, Distanz zu wahren: Tiere sollten niemals bedrängt, gefüttert oder gar berührt werden – das kann vor allem bei Jungtieren massive Verhaltensänderungen auslösen. Auch in der näheren Umgebung von Vogelnestern ist Zurückhaltung angesagt, um brütende Vögel nicht aufzuschrecken.

Dasselbe gilt für Pflanzen: Bitte nicht zertreten oder abreißen. So verlockend es sein mag, das zarte Blümchen als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen – ein Foto tut es sicher auch.

Ruhig sein

Ist nicht gerade die Stille das, was einen Waldspaziergang ausmacht? Musik und laute Stimmen verängstigen scheue Wildtiere und verursachen Stress. Am besten ist es, das Handy stumm zu schalten und ganz einfach den Geräuschen der Natur zu lauschen.

Essen in wiederverwendbaren Behältern einpacken

Irgendwann knurrt auch dem hartgesottensten Wanderer der Magen. Am besten ist es, Proviant in wiederverwendbaren Behältern und eine wiederbefüllbare Wasserflasche mitzunehmen, um Einweggeschirr und anderen Müll zu vermeiden. Und was gibt es Schöneres als ein Picknick mit hausgemachten Köstlichkeiten mitten in der Natur?

Chemikalien und Tenside? Lieber nicht.

Die leere Lunchbox gleich im nächsten Bach spülen? Spülmittel belastet die Natur. Am besten Geschirr und Hände mit klarem Wasser säubern – oder zumindest darauf achten, nur biologisch abbaubare Seife zu verwenden.

Übrigens: Auch Wasseraufbereitungstabletten, wie sie häufig von erfahrenen Wanderern verwendet werden, können sehr schädlich für die Mikroorganismen im Wasser sein. Bitte daher immer bis auf den letzten Schluck austrinken und die Reste nicht einfach wegkippen. Es hilft, sich schon vor dem Ausflug über die Wasserquellen und -qualität vor Ort zu erkundigen.

Vorsicht mit Feuer

So schön ein Lagerfeuer auch ist: Nicht nur wegen der Gefahr eines Waldbrandes, sondern auch zum Schutz der Wildtiere sollte in freier Natur möglichst ganz auf Feuer verzichtet werden. Dafür vorgesehene und gekennzeichnete Stellen sind natürlich in Ordnung. Auch hier bitte das Feuer klein halten und sorgfältig löschen.

An- und Abreise

Mit dem SUV in die Berge zu fahren, ist nicht unbedingt die beste Idee und verschlechtert die CO2-Bilanz des Ausfluges enorm. Gerade in Deutschland sind die meisten Naturziele gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. In der näheren Umgebung ist vielleicht auch das Fahrrad eine Alternative – so spart man Geld, ist zeitlich flexibel und aktiviert zudem Herz, Kreislauf und Muskeln.

Wir sind zu Gast in der Natur und dabei ein Teil von ihr. Kleine Veränderungen der Gewohnheiten tun dem Erholungsfaktor von Outdoor-Aktivitäten keinen Abbruch und helfen, empfindliche Ökosysteme zu schützen.

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