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„Das hebt uns deutlich vom Markt ab“ – Die WIWIN-Highlights 2020

WIWIN hat 2020 das Investment-Volumen wieder verdreifacht und auch personell mächtig zugelegt. Was sich sonst noch getan hat und welche Ziele es für 2021 gibt, erklären Philip Liesenfeld (Head of Operations), Sigrid Niederlintner (Head of Marketing) und Gunter Greiner (Head of Investments). 

Philip, was war Dein WIWIN-Highlight in 2020?

Philip Liesenfeld – Head of Operations / Prokurist

Philip: Aus meiner Sicht ist das Highlight, dass wir unsere Leistung in 2020 wieder erheblich im Vergleich zum Vorjahr steigern konnten. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig das Thema nachhaltiges Investieren mittlerweile für die Anleger ist und dass WIWIN voll im Trend liegt. Das vermittelte Volumen von WIWIN hat sich mit insgesamt knapp 33 Mio. Euro mehr als verdreifacht – und das trotz Corona! Davon entfallen rund 20 Millionen Euro auf Angebote an institutionelle und semi-professionelle Anleger. Hier haben wir uns in 2020 neben dem Bereich Crowdinvesting ein zweites, sehr wichtiges Standbein aufgebaut. 

Was sind die Gründe für dieses Wachstum: mehr Angebot oder werden nachhaltige Investments generell immer relevanter? 

Philip: Das liegt zum einen an sehr interessanten Vorhaben, die dieses Jahr über WIWIN finanziert wurden. Ich denke da beispielsweise an unser erstes digitales Genussrecht von der Sustainable Banking App „Tomorrow“ aus Hamburg. Darüber hinaus profitieren wir auch davon, dass wir unser Angebot an institutionelle Anleger kontinuierlich ausbauen, die über uns beispielsweise direkt Eigenkapital in nachhaltige Unternehmen investieren können. Dieses Jahr haben wir Frischepost erfolgreich bei ihrer Finanzierungsrunde begleitet. Und aktuell läuft bereits die nächste Finanzierungsrunde mit einem spannenden nachhaltigen Startup, wo wir ebenfalls mit dabei sind.
Auch im Marketing erkennt man direkt die Handschrift von Sigrid, so dass die Geschwindigkeit, mit der wir die Crowdinvesting-Kampagnen abschließen konnten, deutlich zugenommen hat. Anleger müssen bei uns mittlerweile schnell sein, wenn sie bei einer Kampagne mit dabei sein wollen! Man merkt insgesamt, dass das Interesse der Anleger an Sustainable Investments immer weiter zunimmt. Immer mehr Menschen möchten mit ihrer Geldanlage einen positiven Impact erreichen – das ist insgesamt eine tolle Entwicklung.

Sigrid, Du bist erst Mitte des Jahres zum WIWIN-Team gestoßen. Was war für Dich in 2020 der spannendste Moment?

Sigrid Niederlintner – Head of Marketing & Communications

Sigrid: Ganz generell ist es total klasse, dass wir unsere Mission ein großes Stück voranbringen konnten, das Geld auf die gute Seite zu bringen. Durch die von uns unterstützten Projekte konnten insgesamt 16.577 Tonnen CO2 eingespart werden – das ist absolut großartig. Aus Kommunikationssicht war Tomorrow natürlich der Höhepunkt. Die Kampagne haben wir gemeinsam sehr aufwändig und umfangreich vorbereitet. Und sie ist super aufgenommen worden – von der Presse, über die Social-Media-Kanäle und besonders von der Crowd. Für mich ist es immer wieder beeindruckend, dass die Investoren zu Hause wirklich in den Startlöchern sitzen und nur darauf warten, dass um 12:00 Uhr die Kampagne startet und dann gezeichnet werden darf. Das haben wir bei Tomorrow so erlebt, aber auch bei den Kampagnen Domblick und PV Green Europe. Und das passiert jetzt immer häufiger, weil wir über die Jahre aufgebaut eine richtig starke Investorenbasis haben. Wir werden aber auch bei WIWIN personell noch weiter zulegen, um dem Ansturm der Anleger noch besser begegnen zu können.

In puncto Personal habt Ihr 2020 ja auch schon ordentlich aufgestockt. Diese Entwicklung wird also auch 2021 weitergehen?

Philip: Dieses Wachstum treiben wir auch 2021 weiter voran. Wir haben in verschiedenen Bereichen offene Stellen, die wir schnellstmöglich besetzen wollen.

Was waren die Highlights 2020 aus Investmentsicht, Gunter? 

Gunter Greiner – Head of Investments & Portfolio Management

Gunter: Zunächst mal war das der Wahlsieg von Joe Biden, der Anfang des Jahres wohl nicht zu erwarten war. Das wird dazu führen, dass sich die USA wieder dem Klimaabkommen von Paris verpflichten werden. Das zweite Highlight für mich: Die nachhaltige Geldanlage wird immer mehr zum Mainstream, was Sigrid und Philip ja auch schon erwähnt haben. Bezogen auf WIWIN haben wir 2020 das Know-how im Team massiv ausgebaut – sowohl im Investmentbereich wie auch in den Bereichen Sales und Marketing. Das Besondere an der Tomorrow-Kampagne war deshalb in meinen Augen gar nicht, dass wir drei Millionen Euro in fünf Stunden eingesammelt haben, sondern dass wir das mit einem digitalen Wertpapier geschafft haben, das wir innerhalb von nur wenigen Monaten entwickelt und dann auch platziert haben. 

Wird es digitale Wertpapiere von nun an häufiger bei WIWIN geben?

Philip: Definitiv! Denn diese Security Token haben eine ganze Reihe von Vorteilen – und zwar sowohl für WIWIN als auch den Emittenten und den Investor. Wir sind uns sicher, dass wir zukünftig in diesem Bereich deutlich mehr machen werden. Über kurz oder lang wollen wir sogar nur noch digitale Wertpapiere einsetzen. Nach Tomorrow kommen jetzt immer mehr Emittenten auf uns zu und wollen Kampagnen in dieser Form mit uns durchführen.

Gunter: Über diese Finanzierungsform wird im Markt schon seit mehreren Jahren gesprochen, aber viel ist bisher einfach nicht passiert. Wir haben das in einem halben Jahr mit einem Technologiepartner umgesetzt – das darf man nicht unterschätzen. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank plant schon seit Jahren, token-basierte Assets einzusetzen – und wir machen das einfach. Wie schnell Philip und sein Team das durchgezogen haben, ist einfach Wahnsinn! Das hebt uns deutlich vom Markt ab.

Woran liegt es, dass der Markt für nachhaltige Investments aktuell so abhebt?

Gunter: Durch Corona wurden die Staaten und die Zentralbanken gezwungen, die finanziellen Schleusen vollkommen zu öffnen. Und diese Geldmenge sucht sich jetzt Anlageobjekte. Grüne Investments sehen aktuell nun mal am zukunftsfähigsten aus. Für die Erneuerbaren Energien und den kompletten Nachhaltigkeitsbereich war die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Liquiditätsschwemme natürlich ein extremer Treibstoff – in nahezu allen Bereichen haben sich die Bewertungen nach oben erhöht. Auch die Investoren sind aktuell verzweifelt auf der Suche nach Optionen, um ihr Geld anzulegen. Unsere Produkte sind da einfach hochattraktiv – verglichen mit teilweise überteuerten Immobilien oder bestenfalls Nullzinsen auf dem Sparbuch.

Sigrid: Die Awareness der Investoren für nachhaltiges Handeln ist insgesamt deutlich gestiegen. Es ist aber auch wichtig, sich in diesem Marktumfeld zu differenzieren. Denn jeder schreibt momentan „grün“ drauf. Bei uns geht es um echte Impact Investments, die tatsächlich etwas verändern. Das ist bei vielen anderen Anbietern nicht der Fall. Als Anleger muss man da also ganz genau hinschauen.

Ihr habt in diesem Jahr die „WIWIN Impact Partner“ gegründet, eine Art nachhaltigen Investment Club für semi-professionelle und professionelle Anleger. Was sind hier die nächsten Schritte?

Philip: Seit September verstärkt Jonas Klose uns als Teamleiter Sales. Er kümmert sich auch federführend um die Impact Partner. Unser Ziel ist ganz klar, dass wir dieses Team weiter aufbauen wollen, um weitere große Finanzierungen mit den Impact Partnern umzusetzen. In 2020 haben wir hier tolle Referenzen geschaffen, die uns sicherlich helfen werden, weitere spannende Finanzierungen in den kommenden Jahren realisieren zu können.

Wer sind die Anleger bei WIWIN?

Sigrid: Generell haben wir bei WIWIN ganz unterschiedliche Zielgruppen, die wir ansprechen. Oft bringen die Start-ups schon eine eigene Crowd mit, die häufig sehr jung ist. Wir haben aber auch viele Investoren jenseits der 50 Jahre, die ihr Geld nachhaltig investieren wollen. Es kann je nach Projekt auch mal eine Herausforderung sein, diese unterschiedlichen Anlegergruppen unter einen Hut zu bringen. Aber wir kriegen das immer besser hin, jeden Anleger so zu bedienen, wie sie oder er es sich wünscht.

Ganz generell gefragt: Was wollt Ihr 2021 mit WIWIN erreichen?

Philip: Wir wollen noch mehr Menschen davon überzeugen, ihr Geld in sinnvolle und nachhaltige Projekte zu investieren! Und das schaffen wir dadurch, dass wir weiter kräftig wachsen. Ich bin jetzt seit Sommer 2018 dabei und ich habe das Gefühl, dass wir Jahr für Jahr eine große Stufe in unserer Entwicklung nehmen. Wir werden immer professioneller was unsere Produkte, unsere Prozesse, aber auch unsere Außendarstellung angeht. Und diese nächste Stufe wollen wir auch 2021 erreichen.
Wenn wir in zwölf Monaten wieder sprechen, bin ich mir sicher, dass wir auch dann wieder eine massive Weiterentwicklung sehen werden – und zwar an allen Stellen: beim Vermittlungsvolumen und damit auch beim Umsatz, beim Team, der Produktpalette und den Prozessen. So vergrößert sich auch automatisch der Impact, den wir in Bezug auf die Energiewende und mehr Nachhaltigkeit haben.

Sigrid: Wir schauen uns jede Woche im Team-Meeting die Vermittlungszahlen an und alle paar Wochen sprengen wir die Skala, weil das Vermittlungsvolumen wieder regelrecht explodiert ist. Darauf sind wir schon stolz. Und ich bin mir wie Philip sicher, dass das auch 2021 so weitergeht.

Gunter: Wir wollen auch das digitale Wertpapier noch weiter etablieren, so dass das bei uns nach und nach zum Standard wird. Darüber hinaus werden wir aber auch das Angebot für unsere Investoren noch erweitern – beispielsweise im Fonds-Bereich. Generell sehen wir in allen Bereichen noch große Wachstumschancen, also bei Immobilien ebenso wie bei Start-up-Ventures und Erneuerbare-Energien-Projekten – befeuert von der vorhin schon erwähnten Liquiditätsschwemme und dem Niedrigzinsumfeld.

Ihr befindet Euch in einem stark wachsenden Marktumfeld.

Philip: WIWIN befindet sich an der Kreuzung der beiden Megatrends „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung der Finanzwelt“. Unsere Herausforderung ist, in diesem stark wachsenden Markt organisch mitzuwachsen und dieses schnelle Wachstum sauber verarbeiten zu können. Und dazu zählt natürlich auch, neue Kunden an uns zu binden, indem wir die richtigen Angebote auswählen, in die sie dann erfolgreich investieren können.

Sigrid: Die Prüfung der Projekte ist da ein ganz wichtiger Faktor – auch als Qualitätssiegel für WIWIN. Wir haben aktuell noch keinen einzigen Ausfall bei den Projekten gehabt – und das soll auch 2021 so bleiben.

Wie stellt Ihr denn sicher, dass Ihr die richtigen Projekte für Eure Anleger auswählt?

Philip: Wir prüfen die Projekte sehr genau und sehr intensiv. Es kommt auch vor, dass wir potentielle Emittenten verlieren, weil wir zu hohe Anforderungen bei der Projektprüfung haben – auch was den Impact der potentiellen Investments angeht. Andere Plattformen schauen da wohl etwas weniger genau drauf, haben wir aus dem Markt gehört. Dazu kommt, dass Matthias (Willenbacher, WIWIN-Gründer und Geschäftsführer) die Reputation von WIWIN sehr wichtig ist. Wir wollen nicht nur schnell den Umsatz mitnehmen, sondern bei dem Angebot muss alles passen. Natürlich sind wir aber nicht davor gefeit, dass es in der Zukunft doch mal zu einem Ausfall kommt – das muss man ganz klar so sagen. Dennoch geben wir uns aller größte Mühe eben genau diesen Fall zu vermeiden!

Gunter: Wir arbeiten aber auch daran, dass die Angebote immer risikoadäquat sind. Beispielweise wollen wir bei Start-up-Finanzierungen weg von Festzinsen und hin zu Angeboten, die eher einer echten Eigenkapital-Beteiligung gleichen. Sollte das Start-up dann richtig durch die Decke gehen, klingelt es auch wirklich beim Anleger in der Kasse. Dann kann der Erfolg bei einem Start-up auch mal einen Misserfolg ausgleichen, falls es doch mal zu einer Pleite kommt.

In welcher Branche werden nachhaltige Start-ups in 2021 denn die größten Wachstumschancen haben? 

Philip: Im Bereich E-Mobility wird sich 2021 einiges tun, also in der Anwendung elektromobiler Lösungen. Auch was die gesamte Infrastruktur rund um die Elektromobilität angeht. Die Versorgung des urbanen Raums mit sauberer Energie ist ebenfalls ein Wachstumstreiber – inklusive Mieterstrom und Sektorenkopplung. Hier muss und wird noch wahnsinnig viel passieren.

Sigrid: Ich glaube total an den Sektor Food – was wir ja auch schon bei Pottsalat und Frischepost sehr erfolgreich unterstützen durften. Diese Bereiche haben durch Corona massiv profitiert. Online Angebote und regionale Anbieter für Lebensmittel kommen immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an.

Letzte Frage: Wie wird bei WIWIN Weihnachten gefeiert?

Sigrid: Eine große Weihnachtsfeier mit Kind und Kegel wie in der Vergangenheit wird es in diesem Jahr aufgrund von Corona natürlich nicht geben können…

Philip: Es gab natürlich dennoch eine kleine remote Weihnachtsüberraschung für das gesamte Team – um den tollen Job der Kollegen auch zu würdigen.

 

Die Fragen stellte Jens Secker.

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