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Greiners Finanzkolumne: Kapitalanlage in Zeiten des Coronavirus

Gunter Greiner
Autor/in:
Gunter Greiner
5 Minuten Lesezeit

Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem. Wir sind nicht nur um die eigene Gesundheit und die unserer Liebsten besorgt. Auch an den internationalen Finanzmärkten hat die Ausbreitung des Virus zu regelrechten Panikverkäufen geführt. Aktien und Fondsanleger stehen vor der schwierigen Entscheidung, ob sie bei den aktuell starken Kursschwankungen verkaufen, halten oder kaufen sollen. Dabei stellt sich natürlich die Frage: Ist der Boden erreicht oder sind etwa nächste Woche noch größere Schnäppchen an der Börse möglich?

Geld anlegen trotz Coronavirus

Der Anleger muss hierbei sowohl Annahmen zur weiteren Entwicklung des Coronavirus treffen als auch versuchen einzuschätzen, wie die Konsumenten und die Wirtschaft auf die Ausbreitung reagieren. Und ob und in welchem Umfang der Staat und die Zentralbanken finanzielle Erleichterung und Unterstützung verschaffen wollen – und können.

Hier die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, ist zumindest ein sehr schwieriges, wenn nicht gar unmögliches Unterfangen. Mein Tipp: Überlegen Sie sich heute bei Ihren Anlageentscheidungen immer, wie die Welt wohl in ein bis zwei Jahren aussieht, wenn wir die Corona-Pandemie hoffentlich alle gut überstanden haben. Welche Unternehmen sind besser für diese Krise gerüstet, welche werden am Ende gar stärker dastehen als heute, welche werden Opfer des Coronavirus, weil das Geschäftsmodell ungünstig oder die Reserven zu gering sind?

Der Klimawandel bleibt DAS Top-Thema

Ein möglicher Gewinner könnte die Branche der erneuerbaren Energien sein. Erneuerbare Energien haben vor allem in Deutschland aktuell mehrere Vorteile gegenüber der „traditionellen“ Wirtschaft. Eine einmal errichtete Solar- oder Windenergieanlage hat aufgrund staatlich garantierter Stromeinspeiseverträge oder fester Abnahmeverträge eine stabiles, von der Konjunktur unabhängiges Einkommen. Ebenso ist der laufende Betrieb der Anlagen nicht von Rohstoffpreisen, Lieferketten und der Gesundheit der Belegschaft abhängig.

Gut gebaute Anlagen, welche regelmäßig gewartet werden, laufen praktisch von alleine. Daneben haben die Europäische Union und ihre Institutionen dem Kampf gegen den Klimawandel absolute Priorität verliehen. Es ist also davon auszugehen, dass günstige Rahmenbedingungen geschaffen werden und zinsgünstige Kredite auch in absehbarer Zukunft weiter in den Erneuerbare-Energien-Sektor fließen.

Wenn das Coronavirus in ein bis zwei Jahren aus den Schlagzeilen verschwunden ist, wird dies beim Thema Klimawandel leider nicht der Fall sein. Diese um ein Vielfaches stärkere Bedrohung der Menschheit wird sich in den nächsten Jahren auch in Deutschland immer stärker auswirken. Entsprechend sollten Investitionen in Solar- und Windanlagen Anleger nicht nur kurz und mittelfristig ruhiger schlafen lassen als vergleichbare Investitionen. Auch langfristig stimmt die Perspektive.

Darüber hinaus gibt es kaum einen einfacheren und direkteren Weg, um die Umwelt mit einer Geldanlage positiv zu beeinflussen. Mit jeder neuen Solaranlage und jedem neuen Windrad wird unsere Atmosphäre mit weniger Dreck und Klimagasen belastet.

Gunter Greiner

Anmerkung: Dies ist keine Anlageempfehlung! Dieser Artikel spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider und nicht zwangsläufig die Meinung der wiwin GmbH & Co. KG.

Gunter Greiner
Head of Investments & Portfolio Management bei WIWIN

Gunter Greiner leitet das Portfolio-Management bei WIWIN. Er bringt 20 Jahre Investment-Erfahrung bei verschiedenen Fonds- und  Beteiligungsgesellschaften insbesondere im nachhaltigen Bereich mit. Er sitzt zudem in diversen Aufsichts- und Beiräten. Als langjähriger Begleiter der Energiewende kennt sich Gunter Greiner bestens mit wirtschaftlichen Einflussfaktoren nachhaltiger Investments aus.

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