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Klimaschutz-Sofortprogramm: Wieder nur ein Trippelschritt

Eine Meinungskolumne von Jonas Becker, Teamleiter Business Development bei WIWIN

Ende April befand das Bundesverfassungsgericht das deutsche Klimaschutzgesetz als in Teilen verfassungswidrig. Jetzt hat die amtierende Bundesregierung nachgebessert und ein neues Maßnahmenpaket verabschiedet – doch es geht nicht weit genug.

Die Freude der Klimaschützer währte nicht lange: Anfang Juni war im ersten Gesetzentwurf zum Klimaschutz-Sofortprogramm noch von einer bundesweiten Solardach-Pflicht bei Neubauten und Dachsanierungen die Rede. Auch eine Verschärfung der Energie- und Dämmvorschriften sollte enthalten sein. Im beschlossenen Maßnahmenpaket ist davon leider wenig übriggeblieben. Die Bundesregierung bleibt sich wieder einmal treu – und setzt in puncto Klimaschutz den halbherzigen Kurs der vergangenen Jahre fort.

Maßnahmen gehen insgesamt nicht weit genug

Zwar sollen knapp acht Milliarden Euro in den Klimaschutz stecken. Doch die Maßnahmen gehen insgesamt nicht weit genug. Aus einem großen Satz ist mal wieder nur ein Trippelschritt geworden. Auf eine Erhöhung der Ausbauziele für Solar wird zum Beispiel komplett verzichtet. Und die Industrie erhält Subventionen in Höhe von knapp einer Milliarde Euro für mehr Klimaschutz. Statt einer Energieeffizienzpflicht bei neuen Immobilien wird es zukünftig weiterhin nur eine Förderung zur energetischen Gebäudesanierung geben.

CO₂-Emissionen in privaten Haushalten steigen

Besonders im Gebäudesektor und bei privaten Haushalten ist der CO₂-Ausstoß mit 120 Tonnen CO₂ enorm. 2020 sind die Emissionen zwar um rund drei Millionen Tonnen zurückgegangen. Doch nach wie vor überschreitet der Bereich seine Jahresemissionsmenge gemäß Klimaschutzgesetz. Demnach dürfte der Ausstoß nur bei 118 Millionen Tonnen CO₂ liegen. In privaten Haushalten haben die Emissionen gegenüber 2019 sogar leicht zugenommen.

Anzahl nachhaltiger Gebäude trotzdem auf Wachstumskurs

Der Anteil nachhaltiger Gebäude in Deutschland wird dennoch immer weiter zunehmen – nur eben deutlich langsamer als es mit einer Solardach-Pflicht in Kombination mit verschärften Energie- und Dämmvorschriften hätte gehen können. Gerade im Bereich Gebäudesanierung gibt es heute bereits eine Vielzahl spannender Förderungen durch die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das steigert nicht nur den Wert der Immobilie, sondern macht das Objekt auch interessanter für potenzielle Mieter oder Käufer.

Solarstrom ist günstigste Energieform

Am Thema Photovoltaik kommen Hauseigentümer/innen auf kurz oder lang überhaupt nicht mehr vorbei, denn die Vorteile der Stromerzeugung durch die Sonne sind nicht von der Hand zu weisen. Die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom macht nicht nur unabhängiger von immer weiter steigenden Strompreisen. Photovoltaik ist schon heute hierzulande die günstigste Energieform. Und auch in diesem Bereich gibt es umfangreiche Fördermöglichkeiten – von günstigen Finanzierungen über Förderungen beim Einbau eines Energiespeichers bis zur finanziellen Unterstützung für die Installation einer Wallbox zum Laden eines E-Autos.

Investments in nachhaltige Immobilien bieten Potential auf attraktive Renditen

Auch für Anleger/innen lohnen sich Investments in nachhaltige Immobilien – nicht nur wegen des guten Gewissens, sondern auch in Bezug auf die Rendite. Eine Studie des Immobiliendienstleisters Catella zeigt beispielsweise, dass der Wert des Portfolios steigt, wenn nachhaltige Objekte enthalten sind. Das liegt zum einen an den höheren Mieten, die in nachhaltigen Gebäuden gefordert werden können. Zum anderen gelten diese Objekte als zukunftssicherer.

Wir haben über unsere Plattform in den vergangenen Jahren regelmäßig spannende und renditestarke nachhaltige Immobilienprojekte für Investor/innen angeboten – darunter in Hamburg und in Mainz. Unabhängig von der Entscheidung der Bundesregierung unterstützen wir auch in Zukunft ausschließlich Projekte, die schon jetzt einen hohen Energieeffizienzstandard haben – bestenfalls mit Photovoltaik-Anlage und Ladestationen für Elektroautos. Das sind wir nicht nur unseren Anleger/innen schuldig, sondern auch der Umwelt.

Herzliche Grüße

Ihr Jonas Becker

Teamleiter Business Development

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