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„Vegan Masterclass soll zum täglichen Begleiter für die pflanzliche Küche werden“

Jens Secker
Autor/in:
Jens Secker
5 Minuten Lesezeit
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Vegan Masterclass ist eine Online-Kochschule für pflanzliche Küche, die aktuell ein umfassendes Angebot an digitalen Kochkursen anbietet. Seit dem 20. Juni haben Privatpersonen die Möglichkeit, über WIWIN in das nachhaltige Start-up zu investieren. Im Interview sprechen die Vegan Masterclass Geschäftsführer/innen Pamela Weidemann und Sebastian Copien mit Janine Richei (WIWIN Head of Marketing) über vegane Ernährung, die Entwicklung der Münchner Kochschule und die Auswirkungen des Fleischkonsums auf den Klimawandel.

Pamela, die Zahl der Menschen in Deutschland, die sich vegan ernähren, nimmt immer mehr zu. Warum ist das so?

Pamela: Der enge Zusammenhang zwischen unseren Ernährungspräferenzen und ihren Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima wird immer mehr Menschen bewusst. Hinzu kommt, dass wir heutzutage alle über die digitalen Medien viel mehr Zugang zu Informationen haben, was uns ermöglicht, uns viel besser zu informieren und uns viel tiefer mit Themen wie Ernährung, Klimawandel und Massentierhaltung auseinanderzusetzen. Ich glaube, dass das immer mehr Menschen beschäftigt und sie dazu bewegt, sich vegan, vegetarisch oder flexitarisch zu ernähren. Was ebenfalls dazu beiträgt, ist das immer größer werdende Angebot an pflanzlichen Alternativen in Supermärkten, Online-Shops und in Restaurants. Heutzutage kommt man im Kühlregal beispielsweise kaum an pflanzlichen Alternativen für Joghurt, Milch oder Käse vorbei. Ich glaube, dass dieses Angebot auch bei vielen Menschen, die sich bisher nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, die Neugier weckt, mal etwas Neues auszuprobieren. Der Wechsel hin zu einer veganen, vegetarischen oder flexitarischen Ernährungsweise wird vielen Menschen dadurch erleichtert. Gleiches gilt für Restaurants: In meinem Bekanntenkreis bekomme ich immer wieder mit, wie sich mischköstlich ernährende Freunde und Familienmitglieder, immer öfter vegane Gerichte bestellen. Das ist eine sehr schöne Entwicklung.

 

Sebastian, welches Ziel verfolgt ihr mit Vegan Masterclass?

Sebastian: Unser Ziel ist es zu zeigen, wie einfach, wie unglaublich lecker und wie bereichernd pflanzliche Küche für den Alltag sein kann. Dabei ist irrelevant, ob man die eigene Ernährung nun komplett umstellen möchte oder ob nur der Speiseplan gesund und vielfältig ergänzt werden soll. Und genau darum geht es: Alle Trainerinnen und Trainer auf der Plattform geben ihr Fachwissen ehrlich und ohne Rückhalt weiter. Wir vereinen professionelle Erfahrung im veganen Kochbereich, die zusammengerechnet ein Jahrhundert überschreitet. Und wir versuchen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirklich zu trainieren, dass sie besser werden, dass sie schneller im Alltag kochen, dass sie gesünder kochen, dass sie selbst kulinarisch viele tolle Eindrücke und Erfahrungen sammeln und dadurch gleichzeitig das Leben von allen, die sie bekochen, bereichern. Sehr häufig bekommen wir von Kundinnen und Kunden, die selbst schon 20 oder 30 Jahre lang kochen, das Feedback, dass sich mit den Kursen von uns nochmal enorm viel in der eigenen Küche verbessert hat. Sei es fachlich im Bereich Kochtechnik oder einfach das gewisse etwas und mehr Genuss. Und das ist völlig unabhängig davon, ob die Kundinnen und Kunden vegan leben oder nicht.

 

Was macht Vegan Masterclass für dich so besonders, Janine?

Janine: Wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, kommt es entscheidend darauf an, dass wir die Menschen da draußen mitnehmen, dass wir Wissen vermitteln und neue Lösungsvorschläge machen. Und genau an dieser Stelle setzt Vegan Masterclass aus meiner Sicht an. Das Team um Sebastian und Pamela setzt sich nicht nur leidenschaftlich für eine pflanzenbasierte Ernährung ein, sondern hilft auch dabei, in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was nachhaltiges Essen bedeutet – und auf was man besser verzichten sollte. Mir gefällt außerdem, dass Vegan Masterclass nicht den Teil der Bevölkerung ausschließt, der zwischendrin auch mal Fleisch isst. Das Unternehmen stigmatisiert die Menschen nicht, sondern zeigt stattdessen Wege auf, wie eine größtenteils pflanzenbasierte Ernährung möglich ist, die darüber hinaus noch extrem lecker und gesund ist.

 

Wie hat sich Vegan Masterclass in den vergangenen Jahren entwickelt?

Sebastian: Ich selber gebe mit meinem zweiten Unternehmen seit etwa 2007 live Kochkurse. Die grundsätzliche Nachfrage nach guten veganen Kochkursen hat schnell so überhandgenommen, dass ich sie mit meinem eigenen Live-Angebot nicht mehr decken konnte. 2018 sind wir dann einfach mit einem Kurs zum Thema Bowls gestartet. Das Feedback war einfach grandios und dementsprechend haben wir direkt mit den nächsten Kursen weitergemacht. Wir haben andere Kolleginnen und Kollegen angefragt, deren Arbeit ich über alle Maßen schätze. Einfach mit dem Gedanken, dass wir gemeinsam eine Wissensdatenbank in Videoform schaffen, die ihresgleichen sucht. So haben wir uns kontinuierlich vergrößert und können heute stolz ein Team von 15 Trainerinnen und Trainern präsentieren. Wir bieten mittlerweile 25 Kurse mit vielen Stunden Videomaterial mit schriftlichen E-Books zu den unterschiedlichsten Themen und wir haben wirklich noch viele eigene und viele Wünsche unserer Community auf dem Zettel für zukünftige Kurse.

Neben der inhaltlichen war ebenso die unternehmerische Entwicklung enorm spannend. Wir sind mit drei Personen gestartet. Inzwischen sind wir ein super Team von neun großartigen Persönlichkeiten. Es kamen Profis für Grafikdesign, Social Media, SEO und operative Geschäftsführung hinzu. Pamela ist jetzt seit knapp einem Jahr gemeinsam mit mir in der Geschäftsführung und wir ergänzen uns hinsichtlich unserer Stärken hervorragend mit den beiden anderen Gründern Tom Disse und Hansi Heckmair und dem restlichen Team. Wir haben es bis hierher aus eigener Kraft geschafft, ein stabiles unternehmerisches Gerüst zu bauen, mit dem wir jetzt die nächste Stufe angehen können, um unseren Kundinnen und Kunden noch mehr Mehrwert zu bieten und noch mehr Menschen zu erreichen.

 

Welche Ziele wollt ihr durch die Crowdinvesting-Kampagne bei WIWIN erreichen?

Pamela: Wir möchten möglichst viele Menschen von einer pflanzlichen Kulinarik begeistern, die jeden Alltag bereichert und Freude macht. Unser Fokus liegt bisher auf der Produktion von umfangreichen Masterclasses, die tiefgehendes Wissen rund um die pflanzliche Küche vermitteln. Doch um mittel- bis langfristig mehr Menschen zu erreichen, müssen wir verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Customer Experience unserer Mitglieder zu optimieren. Ganz essentiell ist hierbei der technische Ausbau und die Modernisierung der Vegan Masterclass Webanwendung und die Entwicklung einer mobilen App. Wir werden das bestehende Angebot um mehr leicht konsumierbare, aber hochwertige Inhalte ergänzen, wie How-To-Videos mit Tipps und Tricks rund um Kochtechniken. Neue Funktionen wie Einkaufslisten, Ernährungs-/Wochenpläne und Koch-Support werden unsere Mitglieder in ihrem Kochalltag unterstützen und Vegan Masterclass zu einem täglichen Begleiter für die pflanzliche Küche machen.

Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer digitalen Fortbildung zum Plant-Based-Chef. Wir beobachten in diesem Bereich einen sehr großen Fortbildungsbedarf. Wir greifen diese Entwicklung auf und bauen mit unseren Kochprofis eine entsprechende Fortbildung auf, die im Gegensatz zu den bisherigen Masterclasses mit Zwischen- und Abschlussprüfungen und einer Zertifizierung versehen sein wird. Und schließlich sehen wir natürlich auch, dass der internationale Markt für die pflanzliche Küche sehr viel Expansionspotential bietet. Wir werden im Rahmen der Wachstumsfinanzierung mit dem ersten Kurs starten, der auch auf englischer Sprache verfügbar sein wird. In Abhängigkeit davon, wie der Markt reagiert, bauen wir das Ganze weiter aus.

 

Warum habt ihr WIWIN als Plattform ausgewählt?

Sebastian: Ich selbst bin schon seit ein paar Jahren Fan und Kunde bei WIWIN, habe auch schon in das ein oder andere Projekt investiert und weiß daher, dass die Abläufe alle höchst seriös und umsichtig sind. Ebenso bin ich begeistert von den hohen Ansprüchen bei der Vorauswahl der Firmen. Einfach der perfekte Partner in der Umsetzung. Wir sind wirklich sehr dankbar für die Zusammenarbeit.

 

Janine, warum ist es gerade im Kampf gegen den Klimawandel wichtig, dass wir bewusster ernähren und zunehmend auf Fleisch verzichten? 

Janine: Vielen Menschen ist leider immer noch nicht bewusst, wie negativ sich eine fleischbasierte Ernährung auf unser Klima auswirkt. Der Ex-Nationalspieler Timo Hildebrand hat während dem WIWIN-Nachhaltigkeitstalk vor einigen Wochen eine sehr interessante Zahl genannt: Er sagte, dass der Food-Bereich weltweit rund ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen verursacht, was aus meiner Sicht eine unfassbare Zahl ist. Und besonders viele Treibhausgase entfallen nun mal auf die Massentierhaltung. Wenn wir es also schaffen würden, als Bevölkerung insgesamt mehr auf Fleisch zu verzichten, würden wir nicht nur schlagartig unsere Ökobilanz verbessern, sondern hätten plötzlich auch riesige Ackerflächen zur Verfügung, die wir besser nutzen könnten. Denn aktuell bauen wir auf 60 Prozent unserer landwirtschaftlichen Flächen Pflanzen an, mit denen wir vorrangig Tiere in Massentierhaltung füttern. Würden wir weniger Tiere essen, könnten wir die freien Ackerflächen viel effizienter für eine pflanzenbasierte Ernährung verwenden – und wir hätten auch mehr als genug Platz, um zusätzliche Windräder und Solarparks zu bauen. Damit würden wir mit Blick auf die Nachhaltigkeitswende zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Vegan Masterclass Crowdinvesting

Vegan Masterclass Wachstumsfinanzierung

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