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„Wir geben Millionen Menschen einen Zugang zu gesunder Ernährung“ 

Autor/in:
WIWIN - Nachhaltig investieren
5 Minuten Lesezeit

Haferkater ist ein Food-Startup aus Berlin. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, gesunden und unkomplizierten Porridge als Take Away-Frühstück zu etablieren. Mittlerweile ist Haferkater an 26 Standorten in ganz Deutschland vertreten – vorrangig an Bahnhöfen. Seit Mitte Mai haben Privatpersonen die Möglichkeit, über WIWIN in das Startup zu investieren. Im Interview erklärt Co-Gründer Leandro Burguete, wie sich Haferkater in den vergangenen Jahren entwickelt hat und warum sich das Unternehmen für das Thema Crowdinvesting entschieden hat.

Was ist das Geschäftsmodell von Haferkater?

Leandro: Immer mehr Menschen legen Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung. So entsteht auch eine hohe Nachfrage nach gesünderem Essen für unterwegs. Hier setzen wir mit Haferkater an und bieten an Hochfrequenzlagen wie Bahnhöfen ein vollwertiges Sortiment zum Mitnehmen. Mit den Haferkater-Filialen expandieren wir an Verkehrsknotenpunkten in ganz Deutschland. Die Stores werden teils in Eigenregie und teils durch Franchisepartnerinnen und -partner betrieben.

Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit für Euer Unternehmen?

Leandro: Mit Haferkater geben wir Menschen einen Zugang zu gesunder Ernährung, wo es bis jetzt selten einen gab: an Bahnhöfen. Millionen Menschen laufen täglich an Haferkater vorbei und so wird gesunde Ernährung zugänglich. Da die Nachfrage nach Bio-Rohstoffen seitens der meisten Marken im Foodbereich so gering ist, bieten die großen Lieferanten deshalb kaum Bio-Produkte an. Es ist unser Ziel, diese Nachfrage aufzubauen und die Lieferanten durch immer höheren Abnahmemengen dazu zu bringen, mehr in Bio zu investieren. Wir helfen dadurch kleineren Abnehmern, einen Zugang zu Bio-Produkten zu bekommen, da diese – wenn einmal gelistet – auch für alle verfügbar sowie genießbar sind.

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Ihr achtet also sehr auf die Inhaltsstoffe Eurer Speisen und Getränke.

Leandro: Ja. 88 Prozent unserer Produkte sind komplett frei von Zusatzstoffen. 65 Prozent der eingekauften Rohstoffe sind biozertifiziert, darunter Kaffee, Milch und alle Trockenfrüchte und Kerne. Keine andere Verkehrsgastronomie in Deutschland hat so einen hohen Bio-Anteil. Der Zuckergehalt der Porridgemenüs ist möglichst gering und kommt im Idealfall durch natürlichen Fruchtzucker des verwendeten Obstes. Wir entscheiden uns bewusst gegen Sirup oder ähnliches für Kaffeegetränke und kommunizieren immer wieder die positiven Auswirkungen, die Hafer auf die Gesundheit hat.

Den allergrößten Teil unserer Speisen stellen wir täglich frisch vor Ort her; alles andere beziehen wir von Manufakturen, die nach unseren Rezepten produzieren. Es ist uns außerdem ein wichtiges Anliegen, Foodwaste zu vermeiden. Dank unserer Warenwirtschaft und der genauen Produktionsplanung verringern wir Überproduktion. Wenn gegen Ende des Tages trotzdem etwas übrig bleibt, wird es stark reduziert über Toogoodtogo verkauft oder nach Schließung an die gemeinnützige Organisation Foodsharing abgegeben, welche die Lebensmittel verteilt.

Du willst Haferkater dabei unterstützen, ihr Handeln darauf zu konzentrieren, einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft und Umwelt zu nehmen?

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Wie hat sich Haferkater in den vergangenen Jahren entwickelt?   

Leandro: Mit der wachsenden Bekanntheit von Haferkater in den vergangenen Jahren ist vieles einfacher geworden. Der durchschnittliche Umsatz pro Filiale hat sich signifikant erhöht und durch die höheren Abnahmemengen kaufen wir die Waren zu besseren Konditionen ein. Die Prozesse sind eingespielter und es wird stetig leichter einen neuen Haferkater-Store zu eröffnen.

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„Das Crowdinvesting ermöglicht uns, nicht nur finanzielle Mittel einzuwerben, sondern auch einen größeren Kreis an Menschen an der wirtschaftlichen Entwicklung von Haferkater partizipieren zu lassen.“

– Leandro Burguete, Co-Gründer von Haferkater

Welche Ziele wollt ihr durch das Crowdinvesting erreichen? 

Leandro: Wir möchten mit Hilfe der neu gegründeten Haferkater Purpose GmbH bis zu 3,5 Millionen Euro an Nachrangkapital einwerben. Mit den ersten 1,5 Millionen Euro durch das Haferkater Crowdinvesting wollen wir weitere Stores ausbauen und wachsen. Die verbleibenden Mittel sollen dann gemeinsam mit Mitteln von der Purpose Ventures eG dazu dienen, das Unternehmen in eine Gesellschaft mit gebundenem Vermögen, das sogenannte „Verantwortungseigentum“, zu wandeln. In dieser Form, die auch als „treuhändisches Unternehmertum“ bezeichnet wird, wird strukturell dafür gesorgt, dass das Unternehmen sich selbst beziehungsweise seinen Mitarbeitenden gehört und auch ohne Vorhandensein einer genetischen Familie ähnlich wie ein Familienunternehmen geführt werden kann. So wird das Eigentum am Unternehmen immer an Menschen weitergegeben, die mit dem Unternehmen und seinen Werten verbunden sind und ihm nahe stehen.

Warum habt Ihr Euch für ein Crowdinvesting entschieden? 

Leandro: Wir haben mit Crowdinvesting schon in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Unsere erste Crowd-Kampagne haben wir 2019 gestartet und im März diesen Jahres vollständig zurückgezahlt. Das Crowdinvesting ermöglicht uns, nicht nur finanzielle Mittel einzuwerben, sondern auch einen größeren Kreis an Menschen an der wirtschaftlichen Entwicklung von Haferkater partizipieren zu lassen.

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