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„Investitionen hängen bei WIWIN nicht nur von der Rendite ab“

Jens Secker
Autor/in:
Jens Secker
5 Minuten Lesezeit
Grünes Investment

2022 war ein Rekordjahr für WIWIN mit einem vermittelten Kapital von knapp 30 Millionen Euro. Doch wie beeinflussen die großen Krisen unserer Zeit das WIWIN-Geschäft? Und wie kommen die Erneuerbaren Energien und grüne Start-ups mit Crowdinvesting voran? Das erklären Matthias Willenbacher und René Theis im ersten Teil des großen WIWIN-Geschäftsführer-Interviews.

Machen sich die aktuellen Krisenherde auch bei WIWIN bemerkbar?

René Theis: Ich glaube schon, dass die Risiko- und Investitionsbereitschaft bei vielen Menschen aktuell geringer ist und dadurch auch insgesamt weniger investiert wird – das zeigt auch eine Umfrage unter unseren Investorinnen und Investoren. Wir spüren das bei WIWIN aber nicht so stark, weil wir beispielsweise im vergangenen Jahr mehr Neukundinnen und Neukunden gewonnen haben als jemals zuvor, wodurch wir auch das Volumen der Plattform insgesamt steigern konnten – um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

René Theis, Geschäftsführer WIWIN
Investieren in Windkraft - Matthias Willenbacher

Wie war denn im vergangenen Jahr die Performance bei Eurem dunkelgrünen Aktienfonds “WIWIN just green impact!”?

Matthias Willenbacher: Es war aufgrund der steigenden Zinsen und der generellen Unsicherheiten für den Aktienmarkt ein insgesamt schwieriges Jahr. Das Auf und Ab hat unser Investment-Team um Fondsadvisor Gunter Greiner dann immer wieder genutzt, um Zukäufe zu tätigen. Jetzt erholt sich der Markt und wir sehen auch wieder größeres Interesse von Anlegerinnen und Anlegern, die über unsere Fonds in wirklich grüne Unternehmen investieren wollen.

Wie seht Ihr generell die Entwicklung von WIWIN in 2022?

René Theis: Insgesamt gab es bei WIWIN in 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich mehr spannende Projektmöglichkeiten bei Start-ups und auf der anderen Seite auch deutlich mehr Investitionen in Erneuerbare Energien. Einhergehend mit der Energiekrise hat auch das Thema erneuerbare Energieträger deutlich an Fahrt aufgenommen. Hier haben wir natürlich dank Matthias eine sehr starke Positionierung.

Die Anlegerinnen und Anleger wissen genau, dass sie über WIWIN kompromisslos grün investieren können.

Matthias Willenbacher: Das ist der eine Punkt. Der zweite Punkt ist, wenn du als Anlegerin oder als Anleger aber die Gelegenheit hast, in ein konkretes Wind- oder Solarprojekt zu investieren, das gut geplant ist und über die garantierte Einspeisevergütung einen stetigen Cashflow generiert, dann ist das im Vergleich zu Startups ein sicheres Investment, da hier ein konkretes Asset finanziert wird.

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Wie wird sich die Zinswende auf Crowdinvesting im Allgemeinen und WIWIN im Speziellen auswirken?

René Theis: Ich kann nicht für den gesamten Markt sprechen, aber bei unserer Crowd hat sich gezeigt, dass das Investitionsverhalten nicht nur von der Rendite abhängt. Unsere Crowd investiert auch, weil sie bei WIWIN nicht nur von attraktiven Konditionen profitiert, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen kann. Aber natürlich müssen auch wir gewisse Renditeerwartungen auf Seiten unserer Anlegerinnen und Anleger bedienen. 

Welche Unterstützung kann Crowdinvesting im Bereich Erneuerbare Energien bieten?

Matthias Willenbacher: Projektiererinnen und Projektierer haben per Crowdinvesting eine zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit. Und je mehr Finanzierungsmöglichkeiten sie haben, desto mehr Solar- oder Windkraftanlagen können sie bauen. Über WIWIN bekommen die Unternehmen Mezzanine – Kapital, wodurch sie freiwerdendes Eigenkapital wieder für die Umsetzung neuer Projekte verwenden können. Das bringt die gesamte Energiewende voran.

Welche Vorteile hat Crowdinvesting für Start-ups?

Matthias Willenbacher: Crowdinvesting kann hier ebenfalls eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Finanzierungsformen sein. Gerade Start-ups haben es oftmals schwer, an frisches Geld von der Bank zu kommen – besonders wenn die Unternehmensumsätze erst in einigen Jahren aufgrund der Skalierung so richtig sprießen werden. Das machen viele Banken nicht mit, diese Vision haben sie in der Regel nicht. Dazu kommt das Thema Schnelligkeit: Wir können bei WIWIN ein Projekt innerhalb von zwei bis drei Monaten so vorbereiten, dass unsere Crowd investieren kann.

Wie läuft eine Projektprüfung bei WIWIN ab?

René Theis: An erster Stelle steht bei uns natürlich die Prüfung der Nachhaltigkeitskriterien, die wir natürlich auch in unser WIWIN Impact Scoring integriert haben. Ein Projekt muss wirklich nachhaltig sein, sonst kommt es erst gar nicht auf unsere Plattform. Ist das erfüllt, prüfen wir vergleichbar mit einer Bank, denn es ist natürlich unser erklärtes Ziel, dass Unternehmungen über WIWIN eine Finanzierung erhalten, die sie auch wieder zurückzahlen können. Und dazu muss dann auch das Finanzprodukt passen, das wir unseren Kundinnen und Kunden anbieten. Über das WIWIN Impact Scoring kann auch unsere Crowd sehen, wie grün die Projekte bei WIWIN wirklich sind und die Produkte innerhalb der jeweiligen Kategorien auch vergleichen. Dadurch können sie eine noch fundiertere Investmententscheidung treffen.

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