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No-Food-Waste-Startups: Ideen für den nachhaltigen Lebensmittelkonsum

Große Mengen von Lebensmitteln landen in Deutschland immer noch in den Mülltonnen zeigt der Ernährungsreport 2019 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: 55 kg pro Kopf werden jedes Jahr weggeworfen. Das entspricht einer jährlichen Gesamtmenge von 4,5 Mio. Tonnen. Dabei sind 42% der Abfallmenge vermeidbar, da es sich um prinzipiell verwertbare Lebensmittel handelt. Dieser Lebensmittelverschwendung wollen zahlreiche Startups mit cleveren Ideen entgegenwirken. Wir stellen hier einige spannende Lösungen vor, die es vor allem Endverbrauchern erleichtern, mit Lebensmitteln nachhaltiger umzugehen.

Der Platzhirsch: Die Foodsharing-Community

Eine der bekanntesten Initiativen, die nachhaltige Konsumziele verfolgt, ist die Foodsharing-Community, die sich 2012 in Berlin gegründet hat. Sie ist außer in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern wie Österreich und der Schweiz aktiv. Auf ihrer Internetplattform kann sich jeder kostenlos anmelden, der Lebensmittel retten und sich mit anderen Nutzern austauschen möchte. Die Initiative legt großen Wert darauf, dass ihre Mitglieder wissen, wie die Gemeinschaft aufgebaut ist, welche Ziele sie verfolgt und welche Regeln dabei gelten. Daher müssen die Nutzer anfangs ein Quiz absolvieren, das ihr Wissen über foodsharing testet, sowie drei Probeabholungen bei Betrieben mit erfahrenen „Foodsavern“ (so nennen sich die Mitglieder) durchführen. Auf einer Deutschland-Karte werden die Betriebe, wie Supermärkte oder Cafés, bei denen Lebensmittel abgeholt werden können, übersichtlich dargestellt. Auch Privatpersonen bieten hier Essenskörbe an. Alle Mitglieder arbeiten dabei ehrenamtlich und unentgeltlich. Die Finanzierung von Aktionen und Veranstaltungen finden über Spenden statt.

Die Foodsharing-Plattform bietet also mehr als übriggebliebene Lebensmittel. Sie ermöglicht die Beteiligung an nachhaltigem Konsum und vernetzt Leuten mit ähnlichen Zielen und Interessen.

Die Newcomer: Apps für den nachhaltigen Konsum

Das finnische Startup ResQ Club bietet seit 2015 eine App an, die Nutzern zeigt, welche nachhaltig wirtschaftenden Restaurants, Cafés und Lebensmittelgeschäfte überschüssige Lebensmittel für einen reduzierten Preis zum Verkauf anbieten. Unter anderem hat die Holding-Gesellschaft Atlantic Food Labs in diese Idee investiert. Das Unternehmen erhält nach jedem Kauf eine Provision. Zurzeit ist die App in Deutschland für Berlin und Duisburg nutzbar sowie in Schweden und Finnland. In der App gibt eine Karte den Überblick über alle registrierten Betriebe und zeigt, wo gerade übriggebliebene Lebensmittel gekauft werden können und wann diese abholbereit sind. Die Bezahlung erfolgt per Kreditkarte oder PayPal.

Das dänische Startup Too Good To Go bietet seit 2015 ebenfalls eine App an, um überschüssige Lebensmittel zu retten. Hier können Resteboxen von teilnehmenden Betrieben wie Restaurants, Hotels und Supermärkten europaweit per Kreditkarte oder PayPal erworben werden. Dabei erhält das Unternehmen pro Kauf eine Provision von 1€. Über die Standortinformation der Nutzer werden Betriebe in der Nähe gefunden, die übriggebliebene Gerichte zum Verkauf anbieten.

Fokus Deutschland: Startups aus Berlin und München

Das Social Impact Startup SIRPLUS, das 2017 gegründet wurde, verkauft überschüssige Lebensmittel in eigenen „Rettermärkten“ in Berlin und in seinem Onlineshop. Sein Ziel ist es in den kommenden Jahren auch in anderen Ländern Lebensmittel vor den Mülltonnen zu bewahren.

Mit Hilfe der Crowfunding-Kampagne Startnext bietet das Unternehmen Etepetete aus München seit 2015 überregional Bio-Kisten auf seiner Webseite an. Hierbei werden Obst und Gemüse von Bio-Bauernhöfen angeboten, die aufgrund ihres Aussehens nach der Ernte übrigblieben sind.

Unterschiedliche Ideen, ein gemeinsamer Impact: Jedes dieser Startups trägt dazu bei, dass weniger verwertbare Lebensmittel weggeworfen werden. Und das Tolle daran: Jeder kann mitmachen!

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