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„Wir brauchen eine Wirtschaft, die Impact und Profitabilität als Balance versteht“ 

Autor/in:
WIWIN - Nachhaltig investieren
5 Minuten Lesezeit

Startups mit Impact zusammenbringen und gemeinsam die Nachhaltigkeitswende vorantreiben – dafür setzt sich der Verein Startups for Tomorrow e.V. ein. Inzwischen besteht der Verein bereits seit vier Jahren. Seitdem haben die Mitglieder nicht nur viele spannende Aktionen in die Tat umgesetzt, auch die Mitgliederzahl ist gewachsen. Seit November 2024 sind auch wir von WIWIN Mitglied bei Startups for Tomorrow. Wir haben das zum Anlass genommen und uns für das WIWIN-Magazin mit Constantin – “Tino” – Schmutzler von Startups for Tomorrow unterhalten.

Tino, inzwischen ist es vier Jahre her, dass der Verein “Startups for Tomorrow” (kurz: SFT) gegründet wurde. Wie kam es dazu und was treibt dich als Chief Impact Officer des Vereins an?

Tino: Gerade für Impact-Startups gibt es viele Hürden: höhere Produktionskosten, aufwendigere Supply Chains, höhere Verpackungskosten, kleinere Marketingbudgets und damit auch geringere Margen.Um sich gegenseitig auf dem Weg zu unterstützen und die Ressourcen zu bündeln, haben die Gründerinnen und Gründer von The Female Company, nucao, soulbottles, everdrop, etepetete, JUNGLÜCK, erlich textil und Got Bag im Herbst 2020 gemeinsam Startups for Tomorrow e.V. ins Leben gerufen. Ich selbst kenne die Herausforderungen von Impact-Startups nur zu gut und bin davon überzeugt, dass wir eine Wirtschaft brauchen, die Impact und Profitabilität als Balance versteht. Genau dafür steht auch der Verein.

Startups for Tomorrow_Logo_allgemein

Du hast gerade einige Unternehmen genannt, die Mitglied im Verein sind. Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft für nachhaltige Startups?

Tino: Wir unterstützen unsere Mitglieder mit diversen Austauschformaten, organisieren Marketing- und Sales-Aktionen, fördern Kollaborationen und helfen den Startups bei der Suche nach Talenten. Damit unterscheiden wir uns auch von den meisten anderen Vereinen, die sich auf Lobbyarbeit konzentrieren. Bei uns geht es vor allem darum, die Startups im Daily Business und beim Wachstum zu unterstützen.

Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die ein Startup erfüllen muss, um Mitglied bei SFT zu werden? Und wenn ja, welche?

Tino: Jedes Mitglied muss ein innovatives Produkt oder eine umweltbewusste Alternative entwickelt haben, welches diese Welt zu einem besseren Ort macht. Dabei kann es ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit oder zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel sein. Darüber hinaus achten wir darauf, dass jedes Startup einen Teil zur Gemeinschaft beitragen kann. Das kann beispielsweise die Weitergabe von Wissen oder besonderen Skills und Erfahrungen im Unternehmen sein. Insgesamt wollen wir gewährleisten, dass alle Mitglieder aktiv zum Austausch und Wachstum beitragen.

Constantin Schmutzler_2

„Viele Gründerinnen und Gründer wollen etwas bewegen, doch es fehlt ihnen oft der Zugang zu den richtigen Informationen. Diese Informationen brauchen Impact-Gründerinnen und -Gründer, um in einem kompetitiven Marktumfeld überhaupt eine Chance zu haben. Es mangelt uns im Impact-Bereich auch nicht an Visionärinnen und Visionären, sondern an validen Geschäftsmodellen und dem Durchhaltevermögen, sie zu entwickeln.“

– Tino Schmutzler, Chief Impact Officer bei Startups for Tomorrow

Was sind aus deiner Sicht generell die größten Probleme, mit denen sich viele Gründerinnen und Gründer im Impact-Bereich aktuell konfrontiert sehen?

Tino: Viele Gründerinnen und Gründer wollen etwas bewegen, doch es fehlt ihnen oft der Zugang zu den richtigen Informationen. Diese Informationen brauchen Impact-Gründerinnen und -Gründer, um in einem kompetitiven Marktumfeld überhaupt eine Chance zu haben. Es mangelt uns im Impact-Bereich auch nicht an Visionärinnen und Visionären, sondern an validen Geschäftsmodellen und dem Durchhaltevermögen, sie zu entwickeln.

Was sind die wichtigsten Stellschrauben, um diese Herausforderungen zu überwinden?

Tino: Netzwerke oder Vereine wie unserer können eine Möglichkeit sein, um sich mit Role Models auszutauschen und von ihnen zu lernen. Denn Impact-Startups brauchen für gewöhnlich mehrere Jahre, bis sie profitabel werden. Diesen Weg haben viele unserer Mitglieder schon hinter sich und können das Wissen teilen, das es wirklich braucht, um zu bestehen. Darüber hinaus müssen Impact-Gründerinnen und -Gründer auch sehr schnell verstehen, dass ein Unternehmen nur dann funktioniert, wenn es Umsätze aus dem laufenden Geschäft generiert. Durch Workshops, Austauschformate oder auf Konferenzen kann man die Basics lernen und dann geht es vor allem ums Machen und Ausprobieren!

Wie hat sich der Verein seit der Gründung entwickelt?

Tino: Der Verein ist mit acht Gründungsmitgliedern gestartet und war zunächst nur für einen kleinen Kreis bestimmt. Im Laufe der Jahre haben aber immer mehr Startups Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet, sodass wir im vergangenen Jahr angefangen haben, die Strukturen für Wachstum zu schaffen. Seit der Gründung ist auch viel passiert: Neben vielen kleineren Aktionen haben wir einen Pop-up-Store eröffnet, einen Impact-Adventskalender herausgebracht und das erste große SFT Festival in München veranstaltet. Jedes Mitglied beteiligt sich an den Aktionen oder bringt Wünsche und Ideen ein. WIWIN ist jetzt das zehnte Mitglied und wir fangen gerade erst an…

Richtig, WIWIN ist seit dem 1. November auch SFT-Mitglied. Als führende nachhaltige Crowdinvesting-Plattform unterstützen wir Gründerinnen und Gründer mit grünem Geschäftsmodell dabei, das notwendige Kapital für ihr Wachstum einzusammeln. Welches Potenzial steckt aus deiner Sicht in solchen alternativen Finanzierungsformen wie zum Beispiel Crowdinvesting?

Tino: Aus meiner Sicht liegt das Geld auch heute noch auf der Straße. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich als Gründerin oder Gründer Kapital zu beschaffen – man muss nur die richtige Finanzierungsform für sich finden. Crowdinvesting ist dabei eine einzigartige Möglichkeit, die eigene Community an der Firma teilhaben zu lassen. Gleichzeitig ist es auch ein” Proof of Concept”: Schaffst du es zu beweisen, dass eine große Anzahl an Personen an dich und dein Produkt glauben? Im Falle von The Female Company hat das genau so geklappt: Sie haben innerhalb einer Woche mehr als 1,2 Millionen Euro eingesammelt. Und das Beste daran: Sie haben es über eure Plattform gemacht! Genau für dieses Miteinander steht Startups for Tomorrow.

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