Überspringen zu Hauptinhalt

Startup-Finanzierung durch Crowdinvesting

In Deutschland werden pro Jahr fast 300.000 Unternehmen gegründet. In der Regel läuft das so ab, dass Gründer zu Beginn eigenes Kapital investieren, um den Einstieg zu finanzieren. Es müssen Produkte entwickelt, Kunden akquiriert und (Produktions-) Prozesse aufgebaut werden. Dafür werden schnell weiteres Personal und eine Büro- und IT-Infrastruktur benötigt. Gleichzeitig dauert es meist eine Weile bis erste Umsätze erzielt werden können und die Kosten zuerst teilweise, ab einem bestimmten Punkt (dem Break-Even-Point) dann vollständig gedeckt werden können. Das vorhandene Kapital der Startup-Gründer reicht in den seltensten Fällen aus, um den Break-Even aus eigener Kraft zu erreichen. Sie brauchen also zusätzliches Kapital für die Startphase, die auch mal zwei bis drei Jahre dauern kann.

Kapital von Banken, Business Angels und Venture-Capital-Investoren

Banken sind in der Regel sehr zurückhaltend bei der Finanzierung von Startups. Zwar gibt es bestimmte Fördertöpfe und Gründerkredite, die über Banken zugänglich sind. Doch häufig reichen diese bei Weitem nicht aus bzw. können nur einen Teil des erforderlichen Kapitals bereitstellen. Um Banken Sicherheit und Argumente für einen tieferen Einstieg in die Unternehmensfinanzierung zu liefern, fehlt den Startups häufig noch der Track-Record, also eine Referenzliste über erfolgreiche  Investitionen, und die Unternehmenssubstanz.

Üblicherweise führt der Weg, um an das erforderliche Kapital zu gelangen, in einem ersten Schritt zu Business Angels und anschließend zu Venture Capital Investoren. Diese stellen Eigenkapital zur Verfügung und erhalten im Gegenzug Unternehmensanteile, die mit Kontroll- und Mitbestimmungsrechten verbunden sind. Die Kapitalgeber spekulieren auf einen zukünftig steigenden Unternehmenswert und damit darauf, dass sie in ein paar Jahren ihre Firmenanteile mit einem wesentlich höheren Erlös weiterkaufen können. Dieser Verkauf oder auch Ausstieg aus dem Startup wird als „Exit“ bezeichnet.

Doch der Zugang zu Venture Capital Investoren ist nicht einfach zu bekommen und diese Art von Kapital ist nur begrenzt verfügbar. Wichtig ist zudem, dass die Chemie zwischen den Gründern und den Kapitalgebern stimmt. Sonst kann es schnell zu Diskussionen um die richtige Ausrichtung des Unternehmens kommen.

Vorteile von Crowdinvesting?

Immer mehr Unternehmen gehen zumindest für Teile der Finanzierung einen anderen Weg: Sie werben Kapital durch Crowdinvesting ein. Die sogenannte Schwarmfinanzierung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Vielzahl von Anlegern häufig mit verhältnismäßig kleinen Beträgen gemeinsam ein Projekt finanziert. Die Digitalisierung der Finanzbranche macht diese Online-Investments mit standardisierten Verträgen zu günstigen Konditionen möglich.

Die Finanzinstrumente bei Crowdinvesting sind in der Regel sogenannte mezzanine Finanzierungsformen. Sie können unterschiedlich eigenkapital- oder fremdkapitalähnlich ausgestaltet werden. Sowohl einfache reguläre Zinssätze als auch vollständig erfolgsabhängige Verzinsungen sind möglich. Die Finanzierung lässt sich insgesamt also flexibel gestalten und sehr auf die Situation und Entwicklungsphase des jeweiligen Startups zuschneiden.

Ein weiterer Pluspunkt beim Crowdinvesting ist der Marketing-Effekt. Crowdinvesting- Vermittler verfügen oft über eine große Reichweite durch ihre Online-Plattform, ihre Newsletter-Abonnenten und Social Media-Kanäle. Startups können durch eine Crowd-Finanzierung also nicht nur Kapital einwerben, sondern auch ihre Bekanntheit steigern und Neukunden gewinnen. Je nach Geschäftsmodell des Startups bieten Crowdinvesting-Plattformen auch die Möglichkeit Cross-Selling-Kanäle zu erschließen, z.B. durch Gutscheine, Probier-Pakete oder eine teilweise „Zinszahlung“ an die Anleger in Form von Produkten.

Nazanin Fezoni, Geschäftsführerin des Getränke-Startups Pfalzwasser:

Das Tolle an der Crowdinvesting-Kampagne mit WIWIN war, dass wir unsere Kunden und Interessenten an unserem Erfolg beteiligen konnten. Zusätzlich haben wir viele neue Kunden gewinnen können. Und das Beste: WIWIN hat unser benötigtes Kapital in nur 2 Wochen eingesammelt.

 

Felix Schäfer, Vorstand der Genossenschaft Bürgerwerke eG:

Crowdinvesting passt sehr gut zu unserem genossenschaftlichen Ansatz. Viele Kleinanleger können gemeinsam in Projekte investieren, die sonst eher Großinvestoren vorbehalten bleiben. Mit Crowdinvesting können sich Kleinanleger online an Energiegenossenschaften beteiligen und damit einen Beitrag zur Energiewende in Bürgerhand leisten. Der Vorteil an der Umsetzung mit WIWIN war unter anderem das große bestehende Netzwerk von Akteuren und Investoren mit Bezug zu erneuerbaren Energien.

Informationen zu Quellen & Bildrechten

An den Anfang scrollen