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Gut für die Umwelt und fürs Konto

Crowdinvesting

Es ist vor allem der Klimawandel, der immer mehr Investoren dazu zwingt, die Rendite nicht mehr als einziges Kriterium gelten zu lassen. Die durch die Emission von Treibhausgasen immer schneller voranschreitende globale Erwärmung hat das Thema in den Mittelpunkt der Diskussion um Nachhaltigkeit gerückt. Was jetzt zählt, sind Ideen und Konzepte, mit deren Hilfe der Ausstieg aus fossiler Energieerzeugung gemeistert und die Bedeutung erneuerbarer Energien weiter ausgebaut werden kann. Auch die Politik ist gefordert, die Energiewende mit Gesetzen voranzutreiben, doch waren die Bemühungen von dieser Seite bisher eher zögerlich. Umso wichtiger ist deshalb das Engagement der Bürger selbst.

Dass sich ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit nicht gegenseitig ausschließen, zeigen zahlreiche Investitionsmöglichkeiten, mit deren Unterstützung sich Projekte beispielsweise in den Bereichen erneuerbare Energien, Solarenergie und nachhaltiges Bauen umsetzen lassen. Die Ziele dieser Projekte liegen vor allem in der Schonung von Ressourcen, der Vermeidung von Emissionen und dem verantwortungsvollen Handeln sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht. Von der Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien profitieren auch Unternehmen meist langfristig, wie aktuelle Studien zeigen.

Bis vor nicht allzu langer Zeit waren Investitionen in nachhaltige Kapitalanlagen institutionellen Anlegern vorbehalten. Dank Digitalisierung können sich inzwischen auch Privatanleger einfach und schnell an diesen Investitionsmöglichkeiten beteiligen – im Rahmen einer Crowdinvesting-Kampagne, zu Deutsch Schwarmfinanzierung.

Beim Crowdinvesting kommen viele Personen zusammen, um gemeinsam ein Projekt zu finanzieren und damit möglich zu machen. Hier reichen bereits vergleichsweise geringe Beträge aus. Damit lässt sich zum einen der Schaden bei einem Totalausfall in Grenzen halten. Zum anderen ist eine effektive Risikostreuung über mehrere Projekte möglich, ähnlich wie bei klassischen Aktiengeschäften.

Die Zeichnung von Crowdinvesting-Produkten ist nach deutschem Gesetz nur online möglich. Anleger finden Angebote auf speziellen Plattformen für Crowdinvesting, von denen sich einige allein auf grüne Investments spezialisiert haben. Sie dienen als eine Art Börse, auf der Anleger und Projekte zusammenfinden.

Laut Crowdinvest-Report 2017 ist die wiwin GmbH mit einem Marktanteil von rund 38% die führende Crowdinvesting-Plattform für Kapitalanlagen in erneuerbare Energien in Deutschland. Mit einem Volumen von 2,3 Mio. Euro führt WIWIN das aktuelle Ranking im Bereich Schwarmfinanzierungen für erneuerbare Energien an.

Der Crowdinvest-Report ist eine unabhängige Markterhebung, die seit 2015 alljährlich die Entwicklung des Marktes für Schwarmfinanzierungen untersucht. Dabei bildet sie neben dem Segment Energie auch die Bereiche Immobilien- und Unternehmensfinanzierungen über Crowdinvesting ab.

Doch ist nicht alles nachhaltig, was als sozial und grün beworben wird. Auch hier gibt es schwarze Schafe unter den Anbietern. Große Stromkonzerne werben zum Beispiel gerne mit Öko-Strom. Ob das tatsächlich stimmt, ist für Verbraucher oft schwer nachzuvollziehen. Anleger sind deshalb umso mehr gefragt: eine gründliche Recherche ist, wie bei jeder Kapitalanlage, deshalb auch im Bereich der nachhaltigen Investments unbedingt zu empfehlen. So sollten Anleger überprüfen, ob die Ziele des angebotenen Anlageprodukts unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten mit dem Prinzip Nachhaltigkeit in Einklang steht.

Die Furcht vieler Anleger, dass nachhaltige Anlagen weniger lukrativ sind, ist übrigens unbegründet. Zahlreiche Studien belegen, dass wer nach den gängigen Nachhaltigkeitskriterien investiert langfristig nicht schlechter abschneidet als er es mit vergleichbaren Indizes ohne Nachhaltigkeitsausrichtung tun würde. So überzeugt das Crowdinvesting mit Renditen zwischen 3 und 7 Prozent auch im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld.

Nichtsdestotrotz: So unübersichtlich die Lage manchmal erscheinen mag, so sehr lässt sie doch ein Engagement erkennen, dass es in die richtige Richtung geht und immer mehr Menschen sich für Crowdinvesting und Nachhaltigkeit interessieren und an der Entwicklung partizipieren möchten.

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