Nachhaltige Geldanlage: In unsicheren Zeiten für eine lebenswerte Zukunft investieren

Die Klima- und Energiekrise haben uns gezeigt, dass es Zeit ist zu handeln. Auch als privater Anleger/in kannst du dabei helfen, die Welt besser zu machen – mit einer Investition in nachhaltige Geldanlagen mit messbar ökologischem Impact.
Inhalt
- Was ist eine nachhaltige Geldanlage?
- Wie kann ich mein Geld nachhaltig anlegen?
- Greenwashing erkennen: Merkmale echter Nachhaltigkeit
- Was bedeutet Nachhaltigkeit bei WIWIN?
- Typische Vorurteile gegenüber nachhaltigen Geldanlagen
- Erneuerbare Energien in Krisenzeiten
- Warum wir in Nachhaltigkeit investieren sollten
Was ist eine nachhaltige Geldanlage?
Das Wort Nachhaltigkeit ist in aller Munde – aber was genau ist gemeint, wenn z. B. von einer „nachhaltigen Lebensweise“ die Rede ist? Bei „nachhaltig“ ist immer die Generation nach uns mitgemeint – die Befriedigung unserer Bedürfnisse darf also nicht die Möglichkeiten späterer Generationen einschränken. Ursprünglich stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und beschreibt das Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann.
Nachhaltig kann aber nicht nur unser tägliches Leben sein – auch mit unserem Geld können wir verantwortungsvoll und im Zeichen der Nachhaltigkeitswende umgehen. Nachhaltige Geldanlagen sind auf Erfolgskurs und stehen nicht nur für einen Trend – die Zahlen und Fakten des vergangenen Jahres sprechen für sich:

- Ende 2023 betrug die Gesamtsumme nachhaltiger Geldanlagen 542,6 Milliarden Euro
- Im vierten Quartal 2023 betrug die Summe nachhaltiger Publikumsfonds und Spezialfonds 905 Milliarden Euro
- Nachhaltige Geldanlagen machten 2023 einen Anteil von 21,8 % am gesamtdeutschen Finanzmarkt aus
- Der Anteil privater Anleger/innen an nachhaltigen Finanzprodukten lag 2023 bei 43 %
Zugleich fragen sich viele Anleger/innen, wie und ob sie im Dschungel der Angebote eine wirklich nachhaltige Geldanlage von einer „grüng ewaschenen“ unterscheiden können. Denn:
Wie gehst du also am besten vor, wenn du dein Geld nachhaltig investieren willst?

Wie kann ich mein Geld nachhaltig anlegen?
Bevor wir zu den konkreten Möglichkeiten einer nachhaltigen Geldanlage kommen, zeigen wir dir, wie der Faktor Nachhaltigkeit sich im Verhältnis zu Rentabilität, Liquidität und Sicherheit verhält.
Im sogenannten magischen Dreieck der Geldanlage werden die drei Faktoren Rentabilität, Liquidität und Sicherheit in ein Verhältnis zueinander gesetzt, wobei – je nach Anlegertyp – nur maximal zwei dieser Faktoren bei einer Geldanlage vereint werden können.
Legst du z. B. bei einem Investment also Wert auf Sicherheit und Liquidität deiner Geldanlage, wird die Rendite vergleichsweise geringer sein. Bei dem expliziten Fokus auf Rentabilität wiederum sind Sicherheit und Liquidität weniger stark ausgeprägt.
Bei einer nachhaltigen Geldanlage kommt mit der Nachhaltigkeit ein vierter Faktor hinzu – soziale und ökologische Aspekte zum Beispiel, die nun neben die wirtschaftlichen Aspekte treten. Hierbei werden jegliche wirtschaftlichen Ziele gestützt von einem zukunftsfähigen Klima und fairen Bedingungen auf dem Weg dorthin.
Nachhaltige Anlagestrategien
Nachhaltige Anlageprodukte sind das eine, nachhaltige Investmentansätze das andere. Was ist unter dem Best-in-Class-Ansatz zu verstehen und was bedeutet Impact Investing? Hier stellen wir dir kurz einige nachhaltige Anlagestrategien vor.

Beim Best-In-Class-Ansatz wird der vermeintlich Beste innerhalb einer Branche ausgewählt – auch wenn diese nicht per se als nachhaltig zu bezeichnen ist.
Damit ist die Nachhaltigkeit des anscheinend grünsten Automobilherstellers oder des klimafreundlichsten Chemiekonzerns immer nur relativ.

Ausschlusskriterien: Bei dieser Investmentstrategie werden ganze Branchen von vornherein aus dem Portfolio ausgeschlossen – Atomkraft, Waffenindustrie, Gentechnik beispielsweise (Negativ-Screening).
Die Nachhaltigkeit ist eher gering – sie wird hier lediglich durch die Ausgrenzung bestimmter (nicht nachhaltiger) Unternehmen oder auch Länder erreicht.

Der normbasierte Ansatz prüft Investments auf die Erfüllung internationaler Leitlinien und hat z. B. Zwangs- und Kinderarbeit, Korruption oder Todesstrafe im Fokus. Grundlage dieser Prüfung sind entsprechende Leitlinien von OECD, UNICEF oder den Vereinten Nationen.
Auf Nachhaltigkeit wird hier unter ethischen und sozialen Aspekten geachtet.
Konträr zu den Ausschlusskriterien stehen die Positivkriterien: Im Rahmen dieser Strategie werden gezielt Branchen im Portfolio aufgenommen, die vordefinierte Bedingungen erfüllen. Dazu zählen zum Beispiel konkrete Maßnahmen zur Förderung von Bildung, Gleichberechtigung, Klimaschutz oder verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Einen anderen Ansatz bieten nachhaltige Themenfonds, d. h. Investmentfonds, die auf bestimmte Branchen setzen: Erneuerbare Energien, grüne Immobilien oder Elektromobilität.
Beim Impact Investing geht es um gezielte, konkrete Maßnahmen mit messbarer ökologischer oder sozialer Wirkung.
Nachhaltige Anlageprodukte – eine Übersicht
Anlageprodukt | Beschreibung |
---|---|
Aktien | Anleger/innen, die ihr Geld in Aktien investieren wollen, haben kaum Möglichkeiten, die Nachhaltigkeit ihrer Geldanlage direkt zu beeinflussen. Zum einen geht ihr Geld beim Aktienkauf häufig an den Vorbesitzer, zum anderen können Kleinanleger/innen nicht bewirken, dass das Unternehmen plötzlich in nachhaltige Projekte investiert. Steigt jedoch der Börsenkurs eines Unternehmens und damit dessen Kreditwürdigkeit, könnte es mehr Kapital in nachhaltige Projekte investieren. Ob das de facto passieren wird, liegt wiederum nicht in der Macht privater Anleger/innen. |
Anleihen | Bei diesem Investment investieren Anleger/innen in festverzinsliche Wertpapiere mit fester Laufzeit und dienen so zum Beispiel als Finanzierungsmittel für Länder oder Unternehmen (Staatsanleihen, Unternehmensanleihen).
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Nachhaltige Investmentfonds | Unter dieser Bezeichnung tummeln sich Fonds mit verschiedenen Namen – so z. B. Impact-, Öko-, ESG- oder Ethikfonds.
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Crowdinvesting | Das Crowdinvesting ist eine noch junge, aber spannende und attraktive Art des Investments. Hier kann das Kapital transparent und auf direktem Wege in Projekte und Unternehmen mit echtem Impact angelegt werden. Anleger/innen behalten einen klaren Überblick über die angestrebten Aktivitäten des Unternehmens oder des Projekts und können jederzeit exakt verfolgen, wofür ihr eingebrachtes Kapital eingesetzt wird. |
Als private Investor/innen seid ihr im Crowdinvesting an einem konkreten nachhaltigen Projekt beteiligt – bei WIWIN zum Beispiel in diesen Kategorien:
Was bedeutet Nachhaltigkeit bei WIWIN?
Prüfungskriterien
Um den grünen Schein ausschließen zu können, prüft WIWIN jedes Projekt streng. Dafür wurde ein mehrstufiges System entwickelt. Im ersten Schritt muss jedes Projekt konkrete Kriterien ausschließen:
Kein Projekt bei WIWIN darf in Verbindung stehen mit
- Atomenergie, fossilen Rohstoffen, Fracking & Ölsand
- Bioziden & Pestiziden, Gentechnik in der Landwirtschaft
- Massentierhaltung & Tierversuchen
- Verletzung der Menschenrechte & Kinderarbeit
- Korruption, Nepotismus & Diskriminierung
- Kontroversen Umwelt- & Wirtschaftspraktiken
Neben diesen Ausschluss- sowie weiteren projektspezifischen Kriterien wird besonders darauf geachtet, ob das Projekt aus ökologischer Perspektive sinnvoll ist. Das bedeutet, dass der positive Impact nachweisbar sein muss – im Sinne der Nachhaltigkeit und einer lebenswerten Zukunft für die nachfolgenden Generationen.
Impact Scoring
Ein Alleinstellungsmerkmal bei den Projekten von WIWIN ist das Impact Scoring. Mit diesem standardisierten Ansatz wird die Nachhaltigkeit der Projekte bewertet und damit für die potenziellen Investor/innen transparent gemacht.
Das einheitliche Bewertungssystem schafft eine verlässliche Grundlage für eine fundierte Investmententscheidung: Zukünftige Anleger/innen können sich sicher sein, dass ihr Kapital in tatsächlich nachhaltige Produkte fließen wird.
Für jede Projektkategorie wurden eigene Bewertungsdimensionen mit entsprechenden Indikatoren und Messmethoden definiert. So sorgt das Impact Scoring zugleich für die Vergleichbarkeit eines einzelnen Projekts mit anderen Projekten innerhalb der jeweiligen Kategorie.
Das sagt ein WIWIN-Investor zu nachhaltigen Geldanlagen
Thore Hildebrandt hat in seiner Vergangenheit einen starken persönlichen und beruflichen Wandel hingelegt. Der 47-jährige Berliner hat seinen alten Job als Bänker hinter sich gelassen und sich als Zero Waste Koch ein neues Standbein aufgebaut. In WIWIN hat Thore einen zuverlässigen Finanzpartner gefunden, über den er regelmäßig in nachhaltige Crowdinvesting-Projekte investiert – und das schon seit Jahren. Wir haben ihn getroffen und gemeinsam mit ihm über seine Ansicht von wirklich nachhaltigem Investieren gesprochen.
Typische Vorurteile gegenüber nachhaltigen Geldanlagen
Vorurteil Nr. 1: „Nachhaltige Geldanlagen bringen doch keine Rendite!“
Vorurteil Nr. 2: „Eine Wirkung ist doch nicht messbar.“
Vorurteil Nr. 3: „Hundertprozentig grün ist doch keine Finanzanlage!“
Vorurteil Nr. 4: „Geld nachhaltig anzulegen ist doch viel zu kompliziert!“
Vorurteil Nr. 5: „Da kann ich als Einzelperson doch sowieso nichts tun!“
Erneuerbare Energien in Krisenzeiten
Solar- und Windkraft sind auf Rekordkurs! Im Jahr 2024 wurden etwa 60 % der Stromproduktion Deutschlands durch Solar- oder Windkraftanlagen erzielt und bis 2030 soll dieser Anteil sogar auf 80 % steigen.
Es ist eine eher traurige Einsicht: Erst der Ukrainekrieg seit Februar 2022 hat uns vor Augen geführt, welche Wichtigkeit, aber auch welche Chancen den erneuerbaren Energien zukommen.
Doch es ist nicht zu spät. Auch als Privatanleger/innen können wir mit unserem Kapital für echten Impact und damit für eine lebenswerte Welt sorgen. Der Markt bietet immer mehr Möglichkeiten für nachhaltige Investitionen – daher steht es jedem von uns frei, auch kleine Summen in Großes zu investieren. Projekte für eine bessere Zukunft gibt es genug.

Warum wir in Nachhaltigkeit investieren sollten
Krieg, Energiekrise, Klimawandel – das hinter uns liegende Jahr hat uns spüren lassen, dass es Zeit ist zu handeln. Nachhaltigkeit ist kein Trend und das Senken des eigenen CO2-Fußabdrucks keine Forderung von „Spinnern“. Worum es bei dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2016 geht, wissen nicht mehr nur grüne Aktivist/innen.
Für eine Nachhaltigkeitswende sind nicht nur große Unternehmen zuständig – wir alle sollten je nach eigener Kraft und eigenem Vermögen, unseren Anteil leisten. Nachhaltige Geldanlagen sind auch für private Anleger/innen eine Möglichkeit mitzuhelfen – ob bei Solarparks, Windkraftanlagen oder nachhaltigen Start-ups.
Mit Crowdinvesting unterstützt du mehr als eine gute Idee und wirst aktiv Teil der Nachhaltigkeitswende. So investierst du in Unternehmen und Projekte, die nachweislich grün sind – und nicht nur grün glänzen wollen.
Lasse dein Kapital für einen guten Weg in eine bessere Zukunft arbeiten!
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