Wie die Baubranche endlich nachhaltiger wird
Der Bausektor trägt erheblich zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Doch wie kann die Branche ihre Umweltbilanz nachhaltig verbessern? Eine Lösung ist die Nutzung von Holz als Baustoff.
400.000 neue Wohnungen pro Jahr – diese Zahl hat die Ampelregierung zum Start der aktuellen Legislaturperiode als Zielmarke ausgegeben. Auch wenn im vergangenen Jahr aufgrund der anhaltenden Baukrise nur etwa 300.000 Wohnungen in Deutschland entstanden sind, so muss der Bausektor trotzdem dringend Lösungen dafür finden, wie er seine Umweltbilanz verbessert. Denn der Bau neuer Immobilien hat viel zu häufig gravierende Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Fakt ist, dass der Bausektor weltweit für rund 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist – beispielsweise aufgrund der verwendeten Baustoffe und des hohen Ressourcenverbrauchs im Betrieb.
Die Produktion von mineralischen Baustoffen wie Beton und Stahl ist extrem energieintensiv. Dazu kommt, dass bei der Herstellung sehr viel Wasser benötigt wird und die dafür benötigten Grundstoffe langsam knapp werden. Ein weiteres Problem ist der viele Müll, der von der Bauindustrie produziert wird und der so gut wie nicht recycelt werden kann. Laut einer Studie des Umweltbundesamts waren 2020 die mineralischen Bauabfälle einschließlich des Bodenaushubs – das sind Böden und Steine – mit 220,6 Millionen Tonnen die mengenmäßig wichtigste Abfallgruppe in Deutschland. Neuere Daten wurden bisher nicht erhoben.
Hoher Energieverbrauch in Gebäuden
35 Prozent der gesamten Energie in Deutschland werden in den rund 21 Millionen Gebäuden verbraucht. Der größte Anteil des Energieverbrauchs in Gebäuden entfällt dabei auf Wohnhäuser: In Ein- und Zweifamilienhäusern werden 39 Prozent der gesamten Energie genutzt, Mehrfamilienhäuser schlagen mit 24 Prozent zu Buche. Die restlichen 37 Prozent am Gebäudeenergieverbrauch gehen auf das Konto der Nichtwohngebäude.
Trotz dieser Fakten vermeldet die Branche in regelmäßigen Abständen Fortschritte beim Thema Nachhaltigkeit. Laut einer aktuellen Studie von PwC haben 70 Prozent der Unternehmen der Bauindustrie mittlerweile ESG-Standards etabliert – neun Prozentpunkte mehr im Vergleich zum Vorjahr. Ausschlaggebend dafür sind gesetzliche Vorgaben, wie zwei Drittel der Bauunternehmen und Planer angeben. Doch auch die Nachfrage von Seiten der Kund/innen sorgt zunehmend für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards. Das Problem ist allerdings: Nur etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt diese ESG-Standards auch konsequent um.
Holzbau löst viele Probleme der Baubranche
Eine mögliche Lösung für einen Teil der grünen Probleme der Bauindustrie ist der Einsatz von Holz als Baustoff. Zunächst mal ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, wie Roland Kühnel vom Berliner Holzbau-Unternehmen timpla by Renggli erläutert: „In Deutschland wird der Wald seit mehr als einhundert Jahren nachhaltig bewirtschaftet und es wächst mehr Holz nach, als genutzt wird.“ Darüber hinaus hat Holz laut Kühnel bessere Wärmedämmeigenschaften als jedes andere gängige Baumaterial: „Es dämmt fünfmal besser als Ziegelsteine und 350-mal mehr als Stahl.“
Holz verursacht bei der Verarbeitung vom Rohmaterial zum Baumaterial laut Roland Kühnel weniger Aufwand und auf der Baustelle entsteht weniger Abfall. Dazu kommt, dass sich Holz deutlich besser recyceln lässt als andere Baustoffe. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Bäume während ihres Wachstums dauerhaft CO2 speichern, das der Atmosphäre so entzogen wird: „Das ist natürlich positiv für die Klimabilanz. Dieses einmal gespeicherte CO2 behält das Holz auch als Baustoff in sich. Jedes Holzhaus ist damit ein Kohlenstoffspeicher“, betont der timpla-Gründer.
„Würden beispielsweise in Angeboten die CO2-Emissionen standardisiert bepreist werden, könnten Bauherren besser vergleichen, wie sich das mineralische Bauen und der Holzbau in diesem Punkt unterscheiden. Dann würde man direkt auf den ersten Blick sehen, wie klimaschädlich Gebäude aus Beton und Stahl wirklich sind – und welche Vorteile der Holzbau in Bezug auf die Nachhaltigkeit hat.“
– Felix Auspurg, Geschäftführer
Nachhaltige Alternative mit großem Potenzial
Die Holzbauquote bei fertig gebauten Mehrfamilienhäusern liegt in Deutschland momentan bei nur 2,1 Prozent. Doch Roland Kühnel will diese Quote stark nach oben treiben. Das timpla-Team baut in Eberswalde bei Berlin gerade eine eigene Fabrik, um den Holzmodulbau zu industrialisieren. So soll Holz immer mehr zur nachhaltigen Alternative zum mineralischen Wohnungs- und Objektbau werden. Für die Umsetzung sammelt timpla bei WIWIN gerade frisches Kapital ein. Auch WIWIN-Geschäftsführer Felix Auspurg ist davon überzeugt, dass Holz als Baustoff eine nachhaltige Alternative mit großem Potenzial ist. Die Vorteile des Holzbaus gerade für Umwelt und Klima sind seiner Meinung nach aber vielen Bauherren aktuell noch nicht bewusst.
Aus Sicht von Felix Auspurg würde es helfen, wenn beispielsweise die CO2-Emissionen der verschiedenen Bauformen einfacher zu vergleichen wären: „Würden beispielsweise in Angeboten die CO2-Emissionen standardisiert bepreist werden, könnten Bauherren besser vergleichen, wie sich das mineralische Bauen und der Holzbau in diesem Punkt unterscheiden. Dann würde man direkt auf den ersten Blick sehen, wie klimaschädlich Gebäude aus Beton und Stahl wirklich sind – und welche Vorteile der Holzbau in Bezug auf die Nachhaltigkeit hat.“
Ein Vorzeigeprojekt in Mainz mit angestrebter Energieautarkie von 100%!
Hier kommt die Zukunft des Bauens: Das geplante Wi Quartier an den Römersteinen in Mainz strebt mit modernsten Technologien, wie einer vollflächigen Photovoltaik-Fassade, einem Ganzjahresstromspeicher mit Solar-Wasserstoff-System von HPS und einer Speicherwärmepumpe von Envola einen beeindruckenden Energieautarkiegrad von 100 % an und vereint damit Umweltbewusstsein und finanzielle Rendite.
Werde mit deiner Investition Teil dieses nachhaltigen Immobilien-Vorzeigeprojekts und investiere ab dem 18. Juni 2024 in die Zukunft des Bauens!
Immobilienprojekt in Mainz: Holzbau und 100% Energieautarkie
Wie nachhaltiges Bauen funktionieren kann, zeigen der nachhaltige Immobilien-Projektentwickler WITURA und die wiwi Immo GmbH & Co. KG mit dem „Wi Quartier“. In der Unteren Zahlbacher Straße in Mainz planen die Unternehmen von Energiewende-Pionier Matthias Willenbacher gerade ein Büro- und Wohngebäude, das sich durch den Einsatz nachhaltiger und innovativer Technologien zu bis zu 100 Prozent selbst mit Energie versorgt und auch in puncto Energieeffizienz neue Maßstäbe setzt.
Nur der Kellerbereich und die Stützwände des Gebäudes bestehen aus Beton, alle anderen Komponenten aus Holz. Die Fassade des Hauses erhält eine vollständige Verkleidung mit Solarmodulen und auf dem Dach sorgt eine PV-Anlage für saubere Energie.
Das Wi Quartier in unmittelbarer Nähe zu den Mainzer Römersteinen verfügt über eine Nutzfläche von knapp 2.200 qm, auf denen zwei Gewerbe- und sieben Wohneinheiten entstehen sollen. Zum Einsatz kommen vor Ort eine Wärmepumpe und ein Wasserstoffstromspeichersystems der Firma HPS Home Power Solutions AG mit integrierten Lüftungseinheiten der Firma Envola GmbH. Das System nutzt zwei Speichertechnologien, um Strom genau dann verfügbar zu machen, wenn er gebraucht wird. Im Winter wird mit Hilfe einer Brennstoffzelle Strom aus Wasserstoff erzeugt. Die dabei entstehende Wärme nutzt das System mit Hilfe der integrierten Lüftungsanlage für die Unterstützung der Wärmeversorgung.
Crowdinvesting-Kampagne startet bei WIWIN
Der Baubeginn im WIi Quartier erfolgt nach Erteilung der Baugenehmigung und Abschluss aller bauvorbereitenden Maßnahmen voraussichtlich Ende 2024. WITURA rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Der Erstbezug der Wohn- und Gewerbeimmobilien soll planmäßig Anfang 2027 erfolgen. Über WIWIN haben natürliche und juristische Personen jetzt die Gelegenheit, in das Mainzer Immobilien-Leuchtturmprojekt zu investieren. Das Mindestinvestment liegt bei 250 Euro. Anleger/innen winkt eine Rendite von jährlich 6,5 Prozent plus einer Bonuskomponente
Keine News mehr verpassen?