„Wir wollen die Energiewende weiter beschleunigen“
Renergo ist ein 2022 gegründetes Projektentwicklungsunternehmen für Solarparks, Energiespeicher und Windenergieanlagen, das in ganz Deutschland aktiv ist. Ab dem 21. November haben Privatpersonen die Möglichkeit, über WIWIN in Renergo zu investieren. Im Interview sprechen die Geschäftsführer Markus Arnold und Peter Waldmann darüber, wie sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren entwickelt hat, warum sie sich für ein Crowdinvesting entschieden haben und welche Auswirkungen das Aus der Ampel auf die Erneuerbare-Energien-Branche haben wird.
Was ist das Geschäftsmodell von Renergo?
Markus: Wir entwickeln Solarparks, Energiespeicher und Windparks. Geeignete Flächen entdecken wir über unser eigenes Geoinformationssystem. Wir prüfen darüber beispielsweise die Topographie, Ausschlussflächen und die Flächenkulisse genauso wie die Einspeisekapazität in das Stromnetz. Unsere Akquisiteure sichern derzeit in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Bayern und Baden-Württemberg die Flächen und starten anschließend den Genehmigungsprozess. Nach erfolgreicher Genehmigung und mit Erreichen der Baureife verkaufen wir die Projekte an institutionelle Investoren. Dafür wollen wir das Kapital aus der Crowd nutzen. Der nächste konsequente Schritt für unser Unternehmen ist nun auch, selbst Projekte im Portfolio zu halten, um sie künftig selbst zu errichten und zu betreiben.
Wie hat sich Renergo in den vergangenen Jahren entwickelt?
Peter: Aus den USA habe ich 2022 sechs Jahre Solarerfahrung mitgebracht; Markus war viele Jahre im Bereich Wind und Solar bei einem Stadtwerk und danach international im Bereich Wasserkraft tätig. Bereits nach einem Jahr nach Gründung der Renergo ist es uns gelungen, einen Kooperationsvertrag für ein 60-Megawatt-Portfolio mit einem großen Energieversorger abzuschließen. Heute arbeiten wir in einem Team aus zwölf Energie-Experten für die Bereiche Analyse, Flächenakquise, Projektmanagement und Finance. Inzwischen ist unsere Projektpipeline mit rund 300 MW Solar und dem stark wachsenden Bereich Batteriespeicher sehr anständig gefüllt.
Die letzte vielversprechende Entscheidung war in diesem Jahr die Gründung der strrom GmbH. In dem Joint Venture arbeiten wir eng mit der Zech Gruppe, einem großen Bauunternehmen und Experten für Gebäudetechnik zusammen. Wir gewinnen den Strom auf den Dächern und die Gebäudetechnik steuert mit smarter Technologie die optimale Versorgung durch Speicherung.
Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit für Euer Unternehmen?
Markus: Der Antrieb von Peter und mir ist und bleibt der Klimaschutz – deshalb haben wir studiert und dann letztendlich auch Renergo gegründet. Wir legen großen Wert darauf, unsere Projekte biodiversitätsfördernd und umweltschonend zu konzeptionieren. Lokal versuchen wir eine Wertschöpfung anzubieten,die alle fair beteiligt. Unser gesamtes Geschäftsmodell ist nachhaltig.
Uns ist es wichtig, neben der Projektentwicklung auch im Bereich Errichtung, Betriebsführung und langfristig als Betreiber von Anlagen Verantwortung zu übernehmen. Zusätzlich setzen wir mit Sonne, Wind und dem unverzichtbaren Speicher auf mehrere Technologien. Damit stellen wir eine höhere Resilienz gegen Marktschwankungen sicher. So stellen wir auch langfristig für Partner und Mitarbeitende ein attraktives und nachhaltiges Geschäftsmodell sicher.
„Das Thema Crowdinvesting in der Energiewende ist mittlerweile erwachsen geworden. Was ursprünglich mal als Basisbewegung gestartet ist, ist heute die demokratischste Form des Investierens überhaupt. Wir finden das Finanzierungsmodell von WIWIN vorbildlich. Es passt durch die Nutzung digitaler Wertpapiere und den innovativen Ansatz ausgesprochen gut zu uns. Wir sind Teamplayer und freuen uns auf noch mehr Chancen, die Energiewende zu beschleunigen.“
– Peter Waldmann, Geschäftsführer Renergo
Warum habt ihr Euch für ein Crowdinvesting und für WIWIN entschieden?
Peter: Das Thema Crowdinvesting in der Energiewende ist mittlerweile erwachsen geworden. Was ursprünglich mal als Basisbewegung gestartet ist, ist heute die demokratischste Form des Investierens überhaupt. Wir arbeiten an einer Energiewende, die dezentral gewollt ist und dabei eine lokale Wertschöpfung sicherstellt. Wenn wir nun auch noch im nächsten Wachstumsschritt das Vertrauen unserer Unterstützer belohnen können, ist das die logische Entwicklung. Wir finden das Finanzierungsmodell von WIWIN vorbildlich. Es passt durch die Nutzung digitaler Wertpapiere und den innovativen Ansatz ausgesprochen gut zu uns. Wir sind Teamplayer und freuen uns auf noch mehr Chancen, die Energiewende zu beschleunigen.
Welche Unternehmensziele wollt ihr durch die Finanzierungsrunde erreichen?
Markus: Wir haben eine Projektpipeline von Solarparks und Batteriespeichern, die wir mit unseren eigenen Mitteln nicht komplett entwickeln könnten und daher früh vermarkten müssten. Durch die Finanzierungsrunde wollen wir das notwendige Kapital einwerben, um die Projektentwicklungskosten dieser Pipeline decken zu können und auch in weitere Bereiche wie beispielsweise der Windenergie tiefer einsteigen zu können. Die immer stärkere Nachfrage nach smarter Versorgung und intelligenten Speicherlösungen kommt unserem kombinierten Angebot zugute und erhöht aktuell unsere Marktchancen. Das ist eine Entwicklung, die wir nicht verpassen wollen: für die Energiewende und für unsere Partner.
Kommen wir zum Abschluss noch zu einem aktuellen Thema: Wie wird sich aus Eurer Sicht das Aus der Ampel auf die Erneuerbare-Energien-Branche auswirken?
Peter: Nachdem der politische Wechsel absehbar war und nun letztlich nur rund sechs Monate vorgezogen wird, sehen wir dadurch keinen wesentlichen Einfluss auf die Branche. Alle demokratischen Parteien, insbesondere auch die Union in ihrer Energie-Agenda, die am 5. November veröffentlicht wurde, haben sich klar zur Klimaneutralität bis 2045 bekannt und sehen die Chancen und die Notwendigkeit der Energiewende.
Zudem gibt das EU-Recht hier entsprechende Leitplanken vor, unter denen die grundsätzliche Marschrichtung eindeutig ist: Freie Fahrt für erneuerbare Energien und Batteriespeicher. Deswegen schauen wir beide für uns, unser Unternehmen und die Branche mit Optimismus ins neue Jahr.
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