Finanzierung von Solarprojekten: „WIWIN passt als Businesspartner sehr gut zu uns“
Jürgen Mäurer setzt seit zwanzig Jahren Erneuerbare-Energien-Projekte um. Im Interview erklärt der Geschäftsführer der enen endless energy GmbH wie er zur Photovoltaik kam, wie die Situation aktuell am Solarmarkt ist und warum er zur Finanzierung seiner Projekte auf Crowdinvesting setzt.
Fragen von Jens Secker
Jürgen Mäurer ist geschäftsführender Gesellschafter der enen endless energy GmbH und darüber hinaus als Management-Experte seit 1995 in internationaler Tätigkeit mit Führungsexpertise in verschiedenen Ingenieurskontexten mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien (Wind und PV) tätig.
Herr Mäurer, wie kam es dazu, dass Sie angefangen haben, Erneuerbare-Energien-Projekte umzusetzen?
Jürgen Mäurer: Angefangen hat alles Mitte der Neunziger Jahre. Ich war damals noch in der ökologischen Abfallwirtschaft tätig, als ich die Chance bekam, bei einer der ersten Windparkentwicklungen dabei zu sein. Diese Möglichkeit habe ich ergriffen, mich mit der enen endless energy GmbH im Jahr 2002 selbstständig gemacht und angefangen, Projekte als Unternehmensberater zu begleiten.
Wir waren dann nach kurzer Zeit bereits europaweit tätig und haben unser Know-how durch zahlreiche Auslandsgeschäfte weiter ausgebaut. Seit 2018 haben wir dann auch angefangen, eigene Projekte als Generalunternehmen umzusetzen. Ich habe ab 2008 meinen Schwerpunkt im Bereich Photovoltaik gesetzt.
In dieser Zeit sind einige Marktteilnehmer in den Solarbereich gewechselt, da es damals europaweit eine kleine Delle beim Windzubau gab.
Wie war die Situation am Solarmarkt in den 2000er Jahren?
Jürgen Mäurer: Zum damaligen Zeitpunkt gab es sehr viele kleine Projektentwickler, die Aufdach- oder Freiflächenanlagen entwickelt haben. Wir haben uns zunächst auf Freiflächenanlagen im Bereich von einem bis drei Megawatt spezialisiert und auch im Ausland viele Anlagen in dieser Größenordnung entwickelt – beispielsweise in Tschechien und Rumänien.
Mittlerweile kommen wir in ganz Europa auf eine Referenz von etwa 750 Megawattpeak. Mitte der 2010er Jahre haben wir dann auch begonnen, neben Aufdachanlagen zusätzlich Freiflächenanlagen in Deutschland zu errichten. Dafür haben wir extra ein Scouting-Team aufgebaut, das für uns Flächen und Pachtverträge sichert.
Mit Solarenergie echt nachhaltig investieren!
Ist es für Projektentwickler aktuell einfach, in Deutschland Solarprojekte umzusetzen?
Jürgen Mäurer: Es gibt durchaus einige Hindernisse. Die bürokratischen Prozesse haben sich in den vergangenen beiden Jahren erheblich verlängert – beispielsweise die Arbeit mit den Notariaten oder den Grundbuchämtern. Das nimmt alles das Doppelte bis Dreifache an Zeit in Anspruch.
Dazu gehört auch das Feedback von den Energieversorgern, wenn es um den Netzanschluss geht. Dazu gekommen sind mittlerweile auch die Lieferkettenproblematiken: Ein gutes und bekanntes Beispiel ist, als im vergangenen Jahr ein Evergreen-Frachtschiff im Suezkanal stecken geblieben ist, was die Lieferung von Solarmodulen nach Europa eingeschränkt hat.
Die Logistik ist ebenfalls teurer geworden, da einzelne Komponenten schwerer erhältlich sind. Das merken wir deutlich, jedoch haben wir in den vergangenen zwei Jahren dadurch auch viel gelernt und an Flexibilität gewonnen, sodass wir nun optimal vorbereitet sind auf unerwartete Einschränkungen.
Wie gehen Sie mit diesen Herausforderungen um
Jürgen Mäurer: Wir haben mit enen mittlerweile eine gewisse Größe erreicht, was uns hilft, diese Dinge aufzufangen. Wir haben beispielsweise jetzt noch Module mit einer Leistung von etwa acht Megawattpeak und viele Wechselrichter im Lager, die wir für die aktuellen Projekte verwenden können. Unsere komfortable Lagerstandsituation hilft uns dabei, unsere geplanten Projekte zeitnah umzusetzen.
Folglich sind weiterhin alle Komponenten für uns verfügbar, jedoch ist es mittlerweile eine Frage des Preises geworden. Was die Flächen betrifft, profitieren wir von unserem exzellenten Scouting-Team, das wir exklusiv gebunden haben. Durch die Exklusivität entstehen natürlich hohe Kosten, die sich aufgrund des sehr umkämpften Markts jedoch auszahlen.
Wie finanzieren Sie Ihre Projekte?
Jürgen Mäurer: Wir arbeiten in der Regel mit Langfristfinanzierungen von größeren Banken, aktuell vor allem von der GLS Bank. In der Bauphase benötigen wir aber auch immer wieder Zwischenfinanzierungen und dafür haben wir in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Finanzierungspartnern gearbeitet. Dadurch konnten wir die Schlagzahl der Projekte deutlich erhöhen.
Mit WIWIN arbeiten wir seit 2019 zusammen. Durch das Crowdinvesting können wir unser Eigenkapital revolvierend einsetzen. Wir geben dann die Zinsen, die wir mit unserem Eigenkapital verdienen, an die Anlegerinnen und Anleger weiter. Besonders hierbei ist, dass wir auch privaten Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern die Möglichkeit bieten, ihr Geld nachhaltig zu investieren. Das ist dann auch für die Crowd attraktiv und wir können das frei gewordene Eigenkapital wieder für neue Projekte verwenden.
Warum arbeiten Sie mit WIWIN als Crowdinvesting-Plattform zusammen?
Jürgen Mäurer: Wir haben verschiedene Plattformen geprüft und ausgewählte Plattformen auch getestet. Wir haben aber relativ schnell gemerkt, dass es große Unterschiede vor allen Dingen bei der Plattformreichweite und der Seriosität gibt. WIWIN passt als Businesspartner da schon sehr gut zu uns. Dazu kommt die Nähe zu WIWIN-Gründer Matthias Willenbacher, der natürlich viel Erfahrung im Bereich der Erneuerbaren Energien mitbringt und durch seinen Namen allein schon für Qualität steht.
Er hat über viele Jahre ein großes Netzwerk aufgebaut – und dieses Netzwerk wächst durch die gute Arbeit, die das WIWIN-Team leistet, immer weiter. Das ist schon ein markanter Unterschied zu anderen Plattformen, die überwiegend dieses Netzwerk und dieses Know-how im Bereich der Erneuerbaren Energien nicht haben. Wir bereiten aktuell schon diverse neue Platzierungen vor, die wir gemeinsam mit WIWIN umsetzen wollen.
Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch, Herr Mäurer!
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