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Grüner Wasserstoff made in Germany – das Projekt in Dummerstorf

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3 Minuten Lesezeit

Grüner Wasserstoff ist ein Schlüssel für die Energiewende und die Dekarbonisierung der Industrie. In Dummerstorf (Mecklenburg-Vorpommern) entsteht ein innovatives Projekt, das heimischen Wind- und Solarstrom nutzt, um grünen Wasserstoff in industriellem Maßstab herzustellen. Produzieren wir den benötigten grünen Wasserstoff hierzulande, reduziert er zusätzlich die Abhängigkeit von anderen Staaten und macht Deutschland in Krisenzeiten resilienter. Wir haben mit Hendrik Petersen vom Hamburger Wasserstoff-Unternehmen Eternal Power über ihr 380-MW-Projekt und die Bedeutung von grünem Wasserstoff gesprochen.

Hendrik, du bist Head of Board Projects bei Eternal Power und unter anderem für ein Vorhaben zu grünem Wasserstoff verantwortlich – kannst du uns einen kurzen Überblick geben, was Eternal Power in Dummerstorf (Mecklenburg-Vorpommern) vorhat?

Hendrik: Seit Jahrzehnten findet die Wertschöpfung von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Erdöl überwiegend im Ausland statt – Deutschland ist stark von Importen abhängig. Das wollen wir ändern: In Dummerstorf wollen wir erstmals heimische erneuerbare Energien aus Wind und Solar nutzen, um grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab zu produzieren. 

Konkret planen wir einen Elektrolyseur mit einer Gesamtleistung von 380 MW, mit dem wir planen, bis zu 40.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr zu erzeugen. Das Projekt ist in zwei Phasen gegliedert: In Phase 1 planen wir eine Elektrolyse-Kapazität von 80 MW für die Produktion von 8.500 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr, diese soll 2029 in Betrieb gehen. In Phase 2 folgen weitere 300 MW mit geplanter Inbetriebnahme nur zwei Jahre später. 

Der produzierte Wasserstoff wird in die nationale H2-Pipeline eingespeist und kann so die großen Industriezentren in Deutschland versorgen. Unser Projekt leistet damit einen konkreten Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie – und zeigt, dass Klimaschutz, Energiesicherheit und regionale Entwicklung Hand in Hand gehen können.

Welche Vorteile bietet der Standort Dummerstorf für die Herstellung von grünem Wasserstoff?

Hendrik: Deutschland hat früh erkannt, dass heimisch produzierter Wasserstoff ein Schlüssel ist, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und die Energiewende eigenständig voranzutreiben. Mit der nationalen Wasserstoffstrategie und dem Ziel, bis 2030 mindestens 10 GW heimische Elektrolyse-Kapazität aufzubauen, wurde dafür ein klarer Rahmen geschaffen. 

Mecklenburg-Vorpommern bringt exzellente Standortfaktoren mit: große Mengen an Wind- und Solarstrom, eine klare politische Unterstützung für Wasserstoffprojekte und die nötige Infrastruktur. Außerdem ist unser Mitgründer Fabian Floto dort stark vernetzt, wodurch wir frühzeitig nah an politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Bundesland waren. Dummerstorf bietet uns dabei ideale Voraussetzungen – die erste Ausbaustufe des Projekts wird über einen 110 kV-Anschluss versorgt, für die zweite steht ein direkter Anschluss an das 380 kV-Übertragungsnetz zur Verfügung. Zudem wird die nationale Wasserstoffpipeline unmittelbar am Standort vorbeiführen – ein enormer Vorteil für den Abtransport des grünen Wasserstoffs. 

Nicht zuletzt haben wir in Dummerstorf eine passende Fläche gefunden, die ausreichend Raum für unser Vorhaben bietet. Hinzu kommt, dass der Standort in einer nach §13k EnWG ausgewiesenen Entlastungsregion liegt. Das erlaubt uns nicht nur, Strom günstiger zu beziehen, sondern trägt auch zur Netzstabilität bei – ein Gewinn für unser Projekt und für das Energiesystem insgesamt.

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Deutschland hat früh erkannt, dass heimisch produzierter Wasserstoff ein Schlüssel ist, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und die Energiewende eigenständig voranzutreiben. 

– Hendrik Petersen, Head of Board Projects bei Eternal Power

Warum habt ihr euch entschieden, ein Crowdinvesting für eure Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff zu starten?

Hendrik: Die Folgen des Klimawandels betreffen uns alle, und um dieser Entwicklung wirksam zu begegnen, braucht es einen breiten gesellschaftlichen Schulterschluss. Wir haben gespürt, dass viele Menschen nicht nur zusehen, sondern aktiv Teil der Energiewende sein möchten. Genau dafür haben wir unser Crowdinvesting ins Leben gerufen: Es bietet privaten Investorinnen und Investoren die Möglichkeit, sich direkt an einem zukunftsweisenden Projekt zu beteiligen – an einem Unternehmen, welches täglich daran arbeitet, eine Anlage zu errichten, welche nachhaltige Moleküle für eine klimafreundliche Wirtschaft bereitstellt. 

Zugleich sind Projekte dieser Größenordnung in der Entwicklungsphase sehr kapitalintensiv – es gilt, technisches Know-how, regulatorische Anforderungen und viele verschiedene Interessen zusammenzubringen. Mit dem eingesammelten Kapital können wir unser Vorhaben mit hoher Geschwindigkeit vorantreiben. Denn eines ist klar: Der Klimawandel wartet nicht auf uns – und jede Tonne grüner Wasserstoff zählt.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Hendrik!

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