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“Frauen müssen sich stärker mit dem Thema Geldanlage beschäftigen”

Autor/in:
WIWIN - Nachhaltig investieren
5 Minuten Lesezeit

Die erfolgreiche Investorin und Unternehmerin Verena Pausder erklärt im zweiten Teil des Exklusiv-Interviews im WIWIN Magazin, warum Frauen aktuell noch seltener investieren als Männer, welchen Tipp sie angehenden Investorinnen geben würde und welche Rolle das Thema Nachhaltigkeit für Frauen bei der Geldanlage spielt.

Den ersten Teil des Interviews mit Verena Pausder findest du hier.

Frauen investieren im Vergleich deutlich seltener als Männer – beispielsweise für die Altersvorsorge oder den Vermögensaufbau. Was sind aus deiner Sicht die Gründe dafür?

Verena Pausder: Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft fehlt es an Selbstvertrauen in Bezug auf die eigene Geldanlage. Zudem verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer und haben durch Teilzeitarbeit oder Karriereunterbrechungen weniger Geld zur Verfügung. Auch kulturelle Prägungen spielen eine Rolle, da Geldanlage traditionell eher als männliche Domäne galt.

Warum ist es so wichtig, dass das Thema Geldanlage für Frauen stärker in den Fokus rückt?

Verena Pausder: Es ist enorm wichtig, dass sich Frauen stärker mit dem Thema Geldanlage beschäftigen, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und Altersarmut vorzubeugen. Zudem können Frauen durch aktive Geldanlage ihre wirtschaftliche Macht stärken und Einfluss auf Unternehmen und Märkte nehmen. Es geht also nicht nur um persönlichen Wohlstand, sondern auch um gesellschaftliche Teilhabe und Gestaltungsmöglichkeiten.

Wann sollte die Wissensvermittlung in diesem Bereich denn aus deiner Sicht bestenfalls starten?

Verena Pausder: Je früher desto besser, idealerweise schon in der Unterstufe. In der Mittelstufe sollten dann konkrete Grundlagen der Geldanlage vermittelt werden, die in der Oberstufe vertieft und um praktische Übungen ergänzt werden können. Je früher wir anfangen, desto selbstverständlicher wird der Umgang mit Finanzen für junge Menschen.

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch am Finanzmarkt immer mehr an Bedeutung. Zieht das möglicherweise mehr Frauen an?

Verena Pausder: Ja, ich denke schon. Wie bereits erwähnt, legen viele Frauen großen Wert auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Nachhaltige Geldanlagen bieten die Möglichkeit, finanzielle Ziele mit persönlichen Werten in Einklang zu bringen. Das kann durchaus ein Türöffner sein, um mehr Frauen für Investments zu begeistern.

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Es ist enorm wichtig, dass sich Frauen stärker mit dem Thema Geldanlage beschäftigen, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und Altersarmut vorzubeugen. Zudem können Frauen durch aktive Geldanlage ihre wirtschaftliche Macht stärken und Einfluss auf Unternehmen und Märkte nehmen. Es geht also nicht nur um persönlichen Wohlstand, sondern auch um gesellschaftliche Teilhabe und Gestaltungsmöglichkeiten.

– Verena Pausder, Unternehmerin, Investorin und Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands

Welchen konkreten Tipp würdest du einer Frau mit auf den Weg geben, die gerade beginnt, sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen?

Verena Pausder: Mein wichtigster Tipp wäre: Fang einfach an! Informiere dich, nutze Online-Ressourcen und Finanz-Apps und beginne mit kleinen Beträgen zu investieren. Wichtig ist auch, sich mit anderen auszutauschen und von Erfahrungen zu lernen. Und vergiss nicht: Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, Schritt für Schritt deine finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

Und umgekehrt, welchen Fehler sollte sie unbedingt vermeiden?

Verena Pausder: Ein häufiger Fehler ist es, aus Angst vor Verlusten oder Fehlern gar nicht erst anzufangen. Auch sollte man  nicht blind Empfehlungen folgen, sondern sich immer selbst informieren und verstehen, worin man investiert. Wichtig ist zudem, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern das Risiko durch Diversifikation zu streuen.

Junge intelligente, professionelle Geschäftsfrau, glückliche zuversichtliche 30er-Jahre-Verkäuferin der Firma, die digitale Tablette hält stehen in modernen Büroarbeiten, Blick auf Kamera, Vertikalporträt.

Letzte Frage: Du bist Unternehmerin, Investorin, Podcasterin, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands und seit 2022 auch Co-Founderin des Fußball-Vereins Viktoria Berlin. Außerdem bist du Mutter von vier Kindern und hast eine Familie. Wie schaffst du es, all diese Dinge unter einen Hut zu bekommen?

Verena Pausder: Es ist definitiv eine Herausforderung, all diese Rollen zu vereinen. Der Schlüssel liegt für mich in einer guten Organisation, klaren Prioritäten und einem starken Unterstützungsnetzwerk. Ich delegiere, wo es möglich ist, und versuche, meine Zeit effizient zu nutzen. Gleichzeitig ist es wichtig, flexibel zu bleiben und sich selbst nicht zu viel Druck zu machen. Perfektion in allen Bereichen ist nicht das Ziel – vielmehr geht es darum, in jeder Rolle mein Bestes zu geben und dabei ich selbst zu bleiben. Und ich baue ganz bewusst Pausen in mein Leben ein. Im Januar bin ich immer komplett offline und im Sommer auch nochmal vier Wochen. Das ist für mich ein großer Luxus und das Privileg meiner Selbständigkeit.

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