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„Wir ernten gerade die Früchte unserer Arbeit aus den vergangenen Jahren“

Autor/in:
WIWIN - Nachhaltig investieren
8 Minuten Lesezeit

2024 war für WIWIN ein strategisch bedeutendes Jahr. Nicht nur durch den Erhalt der ECSP-Lizenz (European Crowdfunding Service Provider) hat WIWIN eine wichtige Weiche für die Zukunft gestellt. Vor allem das Thema Partnermanagement hat gehörig an Fahrt aufgenommen. Was das genau bedeutet und wie das Geschäftsjahr 2024 ansonsten verlaufen ist, erklärt René Theis im ersten Teil unseres WIWIN-Geschäftsführer-Interviews.

Wenn du 2024 in einem Wort für WIWIN beschreiben müsstest, welches wäre das?

René Theis: 2024 war stark! Mit über 20 Millionen Euro konnten wir nicht nur unser vermitteltes Emissionsvolumen im Vergleich zu 2023 mehr als verdoppeln, sondern auch über 2.500 neue Investorinnen und Investoren für unsere Crowd hinzugewinnen. Das ist alles andere als selbstverständlich, denn der Crowdinvesting-Markt war im vergangenen Jahr durchaus herausfordernd. Die Folgen von Energiekrise, Inflation und Ukraine-Krieg wollen weiterhin gemeistert werden und einige Crowdinvesting-Plattformen hatten in 2024 ziemlich zu kämpfen.

Uns kam es umgekehrt wieder einmal zugute, dass wir als nachhaltige Crowdinvesting-Plattform auf mehrere Investmentbereiche spezialisiert sind. Im vergangenen Jahr lag der Fokus bei uns auf den Bereichen Erneuerbare Energien und Startups mit grünem Geschäftsmodell. Hier konnten wir uns durch viele erfolgreiche Kampagnen weiter etablieren. Und trotz der allgemein schwierigen Immobilienlage konnten wir auch im Bereich der energieeffizienten Immobilien einige Projekte umsetzen.

Hast du ein Highlight, das du aus dem vergangenen Jahr besonders hervorheben möchtest?

René Theis: Ehrlich gesagt kann ich mich da gar nicht auf ein bestimmtes Highlight festlegen, weil es mehrere positive Entwicklungen gab, die mich sehr freuen. Dazu gehört natürlich unser sehr gutes Standing am Markt im Bereich Erneuerbare Energien. Mit Blick auf die WIWIN-Historie ist dieses Thema unser absolutes Steckenpferd und es ist schön zu sehen, wie viele Projektentwickler hier proaktiv auf uns zukommen und unsere Expertise für Finanzierungslösungen schätzen. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich inzwischen auch bei nachhaltigen Startups ab: Rund die Hälfte aller Crowdinvestings, die wir in diesem Bereich in 2024 umgesetzt haben, ist in Folge von Weiterempfehlungen von unseren bestehenden Kontakten zustande gekommen. Diese Form der Projektakquise ist letztlich das größte Lob für unsere Arbeit.

Sicherlich war auch der Erhalt der ECSP-Lizenz (European Crowdfunding Service Provider) zum Jahresende 2024 ein echter Meilenstein für WIWIN?

René Theis: Auf jeden Fall! Schließlich sind wir die erste nachhaltige Crowdinvesting-Plattform in Deutschland, die über die ECSP-Lizenz verfügt. Das macht mich wirklich stolz. Aus meiner Sicht ist die ECSP-Lizenz das aktuell größte Gütesiegel der Branche, das von der wohl strengsten Finanzaufsichtsbehörde Europas – der BaFin – ausgestellt wird. Ich denke, dieses Thema wird auch die Entwicklung des deutschen und europäischen Crowdinvesting-Marktes in den kommenden Jahren entscheidend prägen. Welche Mitbewerber erhalten die Lizenz? Wer agiert weiterhin in der klassischen Welt der Vermögensanlagen? Und wie verläuft der gesamteuropäische Roll-out der BaFin-regulierten Plattformen? Antworten auf diese Fragen werden sich schon in absehbarer Zeit ergeben und den Markt so stark wie noch nie zuvor verändern.

Gibt es bereits konkrete Pläne, wie WIWIN die ECSP-Lizenz ab sofort nutzen möchte?

René Theis: Im ersten Halbjahr 2025 steht für uns vor allem die Umsetzung der Lizenz im Fokus. Das heißt, wir konzentrieren uns hier zunächst vor allem auf die technische Umsetzung. Ganz generell ermöglicht uns die Lizenz, das Wachstum von WIWIN auf die nächste Stufe zu heben. Denn damit können wir nicht nur Crowdinvestings für Unternehmen und Projekte außerhalb Deutschlands in Form eines EU-Wertpapiers durchführen, sondern dafür auch Kapital im gesamten Staatenverbund einwerben. Natürlich macht uns die Lizenz auch für europäische Plattformen interessant, die einen erfahrenen Partner für den streng regulierten deutschen Finanzmarkt suchen. Gemeinsam haben wir ein großes Potenzial, um den Markt weiter zu professionalisieren und vor allem Projekte mit hohen Emissionsvolumina erfolgreich umzusetzen. So können wir einen noch größeren Impact erzielen.

René Theis, Geschäftsführer WIWIN

„Gemeinsam haben wir ein großes Potenzial, um den Markt weiter zu professionalisieren und vor allem Projekte mit hohen Emissionsvolumina erfolgreich umzusetzen. So können wir einen noch größeren Impact erzielen.“

– René Theis, Geschäftsführer WIWIN

Wie hat sich denn das Thema Partnerschaften, ein für 2024 gesetzter Fokus, bei WIWIN entwickelt?

René Theis: Rückblickend haben wir uns bei diesem Thema aus meiner Sicht im vergangenen Jahr am stärksten weiterentwickelt. Und zwar sogar so weit, dass das auch die Zukunft von WIWIN in den nächsten Jahren maßgeblich prägen wird. Denn, wenn wir die Anzahl der Unternehmen und Projekte, die wir mit Crowdinvestings unterstützen, steigern und insbesondere auch unsere Investmentpower nachhaltig stärken wollen, ist es aus meiner Sicht absolut elementar, den Schulterschluss zu Mitbewerbern am Markt zu suchen. Das können sowohl andere Crowdinvesting-Plattformen sein, aber auch Finanzdienstleister und Banken. Umso mehr freut es mich, dass wir im vergangenen Jahr gleich eine Vielzahl neuer Kooperationen geschlossen haben und so vieles möglich machen können.

Welche sind das zum Beispiel?

René Theis: Zusammen mit der GLS Crowd haben wir beispielsweise in 2024 allein gleich drei Crowdinvestings erfolgreich umgesetzt. Außerdem haben wir unsere langjährige Partnerschaft mit dem nachhaltigen Banking-Anbieter Tomorrow weiter verstärkt. Losgelöst davon haben wir unsere Netzwerke in den Bereichen Erneuerbare Energien und nachhaltige Startups weiter ausgebaut und sind zum Beispiel seit Herbst 2024 Mitglied im Verein Startups for Tomorrow e.V. Gleich zum Jahresbeginn starten jetzt außerdem einige neue Partnerschaften. Mehr Informationen dazu verrate ich aber erst in Teil II unseres Interviews (lacht).

Das Schöne ist, dass wir beim Partnermanagement gerade die Früchte unserer Arbeit aus den vergangenen Jahren ernten. Viele Kooperationsanfragen werden inzwischen proaktiv an uns gestellt – sei es, weil wir uns im Bereich Erneuerbare Energien eine besondere Expertise aufgebaut haben, oder weil unser Know-how im Umgang mit digitalen Wertpapieren extrem gefragt ist.

Vielen Dank, René, für den spannenden Einblick! Und bis bald zum zweiten Teil des Interviews.

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