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Nachhaltigkeit im Wohnungsbau: Darauf kommt es an

Autor/in:
WIWIN - Nachhaltig investieren
5 Minuten Lesezeit
Ein Ingenieur schaut auf eine Baustelle in der Stadt

Nachhaltigkeit wird auch in der Baubranche immer wichtiger. Nicht nur, da durch den Bausektor ein Großteil der weltweit verursachten CO₂-Emissionen entstehen, sondern auch, weil immer mehr innovative Ideen entwickelt werden, welche die Nachhaltigkeitswende im Haus- und Wohnungsbau voranbringen. Insbesondere in städtischen Ballungsgebieten führen Wohnungsmangel und die fehlende Verfügbarkeit von Bauland zu immer mehr neuen Ideen und modernen Bauvorhaben. Doch worauf kommt es an, wenn wirklich zukunftsweisend gebaut und Städte nachhaltig transformiert werden sollen? Wir zeigen es dir in diesem Beitrag.

Herausforderungen im städtischen Wohnungsbau

Der städtische Wohnungsbau steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Eine der drängendsten Probleme ist die steigende Bevölkerungsdichte in städtischen Gebieten, die eine hohe Nachfrage nach Wohnraum schafft. Der Urbanisierungsgrad, also Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung, wächst in Deutschland Jahr für Jahr an und betrug 2022 bereits 77,7 %. Zudem hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche hierzulande in den letzten 60 Jahren mehr als verdoppelt, sodass heute jeden Tag etwa 70 Hektar an Fläche verbaut werden.

Die steigende Nachfrage und der gleichzeitige Mangel an Platz und damit auch Wohnraum sorgt vor allem in Städten für explodierende Grundstücks- und Quadratmeterpreise, wovon besonders einkommensschwächere Personen betroffen sind. Die zum Teil hohen Baukosten und das aktuelle Zinsniveau stellen auch aus dem Grund eine Herausforderung dar, da sie die Rentabilität von Wohnungsbauvorhaben beeinträchtigen können und Projekte somit oftmals bereits vor Baubeginn auf Eis gelegt werden müssen.

Neben den politischen Entscheidungen, welche die nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung der Städte betreffen, sind es auch innovative Ansätze aus der Bau- und Wohnungsbranche, die den genannten Herausforderungen begegnen.

So geht nachhaltiger Wohnungsbau in der Stadt

Aufgrund der Veränderungen durch den Klimawandel sowie die genannten Herausforderungen, mit denen vor allem Großstädte konfrontiert sind, müssen städtische Ballungsräume am besten schnellstmöglich nachhaltig transformiert werden. Der Wohnungsbau in der Stadt kommt dabei eine besonders große Rolle zu.

Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist beim städtischen Wohnungsbau unerlässlich. Dies beinhaltet neben der Auswahl an nachhaltigen Rohstoffen wie Holz, die Entwicklung von kompakten Stadtstrukturen, die eine geringere Flächeninanspruchnahme ermöglichen. Durch die Förderung von gemischten Stadtvierteln, in denen Wohnen, Arbeiten und Freizeit nahe beieinander liegen, kann die Abhängigkeit von Autos verringert werden, was wiederum die Luftqualität verbessert und den CO₂-Ausstoß reduziert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung von energieeffizienten Gebäuden und erneuerbaren Energiequellen. Durch die Implementierung von Baustandards für nachhaltiges Bauen können Energieverbrauch und CO₂-Emissionen reduziert werden. Die Nutzung von Solarenergie, Geothermie und anderen erneuerbaren Energiequellen trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Umweltbelastung zu minimieren. Dem Problem des Platzmangels sollte vor allem durch Aufstockung begegnet werden. Hierbei können vorgefertigte Module zum Einsatz kommen, die sich leicht implementieren lassen.

Die Nachfrage nach städtischem Wohnraum wird aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren zunehmen, weshalb solch innovative Ansätze immer wichtiger werden. Insbesondere Strategien gegen Überhitzung aufgrund steigender Durchschnittstemperaturen sind wichtig, um die Stadt besser gegen die klimatischen Veränderungen zu schützen. Begrünung von versiegelten Flächen, auf Hausdächern oder an Gebäudefassaden spielt dabei ebenso wie eine gute Wärmedämmung eine wichtige Rolle. Dabei eignet sich vor allem Holz als Rohstoff, da es Wärme exzellent speichern kann, weshalb Gebäude aus Holz hitzebeständiger sind.

Holz als X-Faktor der nachhaltigen Stadtentwicklung

Bei den vielseitigen Herausforderungen spielt Holz als Rohstoff eine entscheidende Rolle. Die Aufstockung von Gebäuden durch Holzmodule kann beispielsweise große Mengen an CO₂-Emissionen einsparen. So lässt sich dringend benötigter und nachhaltiger Wohnraum schaffen, ohne die verbliebenen Freiflächen in Großstädten zusätzlich zu versiegeln. Durch die bereits vorhandene Baufläche wird kein Städteraum in Anspruch genommen.

Dank der Vorfertigung in den Werkshallen von Holzbauunternehmen wird der Transport von Holzbauelementen erleichtert. Dies ermöglicht eine effiziente Lieferung selbst in dicht besiedelten Städten, ohne die Umgebung stark zu beeinträchtigen. Vor Ort können Holzbauelemente problemlos eingebaut werden, selbst in beengten städtischen Gebieten, was die Flexibilität und Vielseitigkeit dieses Baumaterials unterstreicht.

Da besonders in Städten der Ausstoß an CO₂-Emissionen vergleichsweise hoch ist, können nachhaltige Baustoffe wie Holz, das CO₂ binden kann, ein entscheidender Faktor in der städtischen Nachhaltigkeitswende sein. Neben der Aufstockung ergeben sich so weitere Vorteile des vielseitigen Rohstoffs. Mittlerweile können auch mehrgeschossige Wohnhäuser oder sogar Hochhäuser komplett aus Holz errichtet werden. 2019 entstand in Heilbronn das erste Holzhochhaus Deutschlands.

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Modularer Holzbau: Ist das die Zukunft des Bauens?
In unserem Blogbeitrag haben wir uns die Vorteile von Modulbauten aus Holz genauer angeschaut.

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Insgesamt erfordert die nachhaltige Gestaltung von Städtebau und Stadtentwicklung ein ganzheitliches und integriertes Herangehen, das ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Durch die Umsetzung dieser Prinzipien können Städte zu lebenswerten, resilienten und zukunftsfähigen Lebensräumen für alle Bewohner werden. Innovative Konzepte für nachhaltige Städte, welche urbane Zentren schaffen, die ökologisch und sozial verträglich konzipiert sind, sind der Schlüssel dafür, dass unsere Großstädte auch in den kommenden Jahrzehnten lebenswerte Räume bleiben.

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