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Faktencheck: 5 Thesen über Wasserstoff im Test

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7 Minuten Lesezeit

Im Internet kursieren viele Fakten, aber auch Fake News zum Thema Wasserstoff. Wir haben die fünf wichtigsten Punkte auf den Prüfstand gestellt. Hättet ihr gewusst, was wahr ist und was nicht?

Wasserstoff ist das kleinste und am häufigsten vorkommende Element im gesamten Universum. Außerdem ist es ein extrem nützliches Material, das Energie speichern und transportieren kann. Aber: Rund um das Thema ranken sich unzählige Mythen. Das liegt vor allem daran, dass Wasserstoff nicht gleich Wasserstoff ist.

1. Wasserstoff ist nicht nachhaltig

Wasserstoff kommt selten allein: In der Natur tritt das Element vor allem in Verbindung mit anderen Elementen auf. Das heißt: Man muss Wasserstoff erstmal absondern, um ihn nutzbar zu machen. Dafür gibt es verschiedene Techniken, von umweltschädlich bis nachhaltig. Man unterscheidet sie anhand verschiedener Farblabel – am häufigsten sind grau und grün.

Grauer Wasserstoff entsteht, wenn Firmen mithilfe von Strom Erdgas erhitzen und Wasserdampf zusetzen. Da der Strom in der Regel aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Gas stammt und als Abfallprodukt im Prozess CO2 entsteht, ist diese Technik tatsächlich nicht nachhaltig.

Grüner Wasserstoff entsteht, wenn Unternehmen Wasser mithilfe von Strom in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegen: Sauerstoff und Wasserstoff. Für den Prozess wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet, und kein zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gepumpt. Grüner Wasserstoff ist also klimafreundlich. Der Vorwurf, Wasserstoff im Allgemeinen sei gar nicht nachhaltig, stellt sich als Fake News heraus.

2. Es gibt kaum sinnvolle Einsatzbereiche für Wasserstoff

Die Frage ist: Wo bietet es sich überhaupt an, Wasserstoff einzusetzen? Die Antwort ist einfach: Überall dort, wo Strom an seine Grenzen kommt. Das ist zum Beispiel in der Industrie der Fall, bei der Herstellung von Stahl, Zement oder Chemikalien. Erstens lässt sich Strom nicht so leicht transportieren und lagern wie Wasserstoff. In abgelegenen Industrieanlagen fehlt dafür bisweilen die Infrastruktur. Zweitens müssen in der Industrie oft so hohe Temperaturen erzeugt werden, dass Strom extrem teuer wäre. Und drittens kann Wasserstoff nicht nur Energie liefern, sondern bei bestimmten chemischen Prozessen auch als Reaktionspartner mitwirken. In der Industrie ist Wasserstoff also ein guter Ersatz für Kohle, Gas oder Öl.

Im normalen Personenverkehr werden sich elektrifizierte Fahrzeuge vermutlich durchsetzen. Anders sieht es bei Schwertransportern wie LKWs, Schiffen oder Flugzeugen aus. Hier bietet sich Wasserstoff als Treibstoff an, da die benötigten Batterien zu schwer sind und zu lange laden würden. In der Forschung gibt es immer mehr Lösungen wie Wasserstoff-Kerosin oder Schiffe, die auf Wasserstoff-Basis fahren. Das heißt: Auch hier handelt es sich um Fake News. Es gibt viele sinnvolle Einsatzbereiche für Wasserstoff!

3. Wasserstoff ist aktuell schon eine gute Alternative zu Strom

Stromtrasse

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Wasserstoff (noch) keine alltagstaugliche Alternative zu Strom – so ehrlich muss man sein. Die Erzeugung von Strom ist unter dem Strich deutlich effizienter als die von Wasserstoff. Bei der Herstellung von grünem Wasserstoff geht etwa ein Drittel der Energie verloren, der Wirkungsgrad liegt bei etwa 60 bis 70 Prozent.

Nun die gute Nachricht: Forschende erhoffen sich in den kommenden Jahren eine Steigerung auf rund 75 bis 80 Prozent Wirkungsgrad. Außerdem laufen derzeit mehrere Pilotprojekte, die testen, wie die Nebenprodukte bei der Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt werden können. Speist man beispielsweise die Abwärme, die bei dem Prozess entsteht, ins Stromnetz ein, erhöht sich die Effizienz deutlich.

4. Wir brauchen Wasserstoff für die Energiewende

Ohne Wasserstoff gelingt die Energiewende nicht – das ist Fakt. Wasserstoff kann nämlich nicht nur Energie transportieren, sondern auch speichern. So kommt dem Element eine Schlüsselrolle beim Umstieg auf erneuerbare Energien zu. Speichert Wasserstoff den überschüssigen Strom aus Wind- oder Solaranlagen, bleibt das Stromnetz stabil, selbst wenn einen Tag lang keine Sonne scheint und kein Wind weht.

Wasserstoff wird in Zukunft auch immer wichtiger: Heute liegt der Bedarf in Deutschland bei circa 55 Terawattstunden im Jahr. Bis zum Jahr 2030 soll sich der Bedarf laut Nationaler Wasserstoffstrategie verdoppeln: auf circa 95 bis 130 Terawattstunden. Außerdem ist zu erwarten, dass er in den darauffolgenden Jahren bis zum Jahr 2045 noch einmal deutlich steigen wird.

5. Die Herstellung ist sehr teuer

Eine Studie des Verbundprojekts Norddeutsches Reallabor (NRL) zeigt: Aktuell kostet ein Kilo grüner Wasserstoff in der Herstellung circa 6,10 Euro netto. Um mit Erdgas konkurrieren zu können, müsste der Preis noch deutlich sinken – je nach Anwendungsgebiet. Bei der Herstellung von Ammoniak, was unter anderem für Dünger verwendet wird, wäre ein Preis von netto 3,30 Euro pro Kilo konkurrenzfähig, bei der Herstellung von Stahl ein Netto-Preis von 1,60 Euro pro Kilo.

Es ist also Fakt, dass grüner Wasserstoff aktuell noch teuer ist. Aber: Das dürfte sich bald ändern. „Ähnlich wie bei Photovoltaik und Windkraft müssen weltweit viele und große Anlagen entstehen, damit die Produktionskosten für grünen Wasserstoff sinken“, erklärt Moritz Schwencke, Gründer des Wasserstoff-Projektierers Eternal Power. Genau das will das Hamburger Unternehmen erreichen: Durch Großprojekte die Herstellungskosten für grünen Wasserstoff senken. Und nicht nur private Unternehmen sehen darin eine Zukunft: Die Bundesregierung investiert mit mehreren Förderprogrammen Milliarden in die Forschung und den Ausbau von Wasserstoff-Technologien, hat vor Kurzem einen neuen Entwurf des Wasserstoff-Beschleunigungsgesetzes veröffentlicht.

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Fazit: Wasserstoff – der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft

Wasserstoff ist ein nützliches Element, das Energie speichert und transportiert. Es kann dort Lücken schließen, wo Strom an Grenzen stößt. Grüner Wasserstoff ist ein essenzieller Bestandteil der Energiewende, der dabei hilft, Industrie, Schiffe und Flugzeuge klimafreundlicher zu machen. Bislang ist die Herstellung zwar noch teuer, weil die Technologie noch am Anfang steht. Aber: Mit mehr grüner Energie, neuen Ideen, und skalierbaren Großprojekten wie bei Eternal Power, wird Wasserstoff künftig immer wichtiger. Fakt ist: Wasserstoff ist ein zentrales Schlüsselelement für eine saubere und nachhaltige Zukunft.

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